Krakau: der ehemalige jüdische Stadtteil Kazimierz: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Am 27.05.2011 war das Ausflugsziel der ehemalige jüdische Stadtteil Kazimierz in Krakau. Dort sind wir gegen 11.00 Uhr eingetroffen und wurden von einer deutschen Reiseführerin in Empfang genommen. Zuerst besichtigten wir eine Synagoge, anschließend führte sie uns durch die alten Gassen von Kazimierz. | + | [[Datei:Denkmal Kazimierz 2.jpg|right|thumb|200px|Denkmal]] |
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+ | Am 27.05.2011 war das Ausflugsziel der ehemalige jüdische Stadtteil Kazimierz in Krakau. Dort sind wir gegen 11.00 Uhr eingetroffen und wurden von einer deutschen Reiseführerin in Empfang genommen. Zuerst besichtigten wir eine Synagoge, anschließend führte sie uns durch die alten Gassen von Kazimierz und wir kamen an Drehorten des Films Schindlers Liste von Steven Spielberg vorbei. | ||
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− | Kazimierz war ursprünglich eine selbstständige Stadt die im 14 Jahrhundert von König Kazimierz dem Großen gegründet wurde. Sie lag 2-3 km von Krakau entfernt, was zu damaligen Verhältnissen nicht wenig war. | + | Kazimierz war ursprünglich eine selbstständige Stadt, die im 14 Jahrhundert von König Kazimierz dem Großen gegründet wurde. Sie lag 2-3 km von Krakau entfernt, was zu damaligen Verhältnissen nicht wenig war. |
Ende des 15. Jahrhunderts wurden die Juden aus Krakau vertrieben und sie siedelten sich in Kazimierz an. Die Stadt wurde von Anfang an von zwei Kulturen geprägt: der jüdischen und der katholischen. Etwa 30% waren Jüdisch und 70% Christlich. Deshalb stehen in Kazimierz sowohl Kirchen als auch Synagogen. Jedoch mussten die Synagogen immer niedriger als die Kirchen sein. Im Zentrum Kazimierz steht die älteste polnische Synagoge, die schon Mitte des 15. Jahrhunderts gebaut wurde. Seit 1867 gehört Kazimierz zu Krakau.Während des 2. Weltkrieges wurden am | Ende des 15. Jahrhunderts wurden die Juden aus Krakau vertrieben und sie siedelten sich in Kazimierz an. Die Stadt wurde von Anfang an von zwei Kulturen geprägt: der jüdischen und der katholischen. Etwa 30% waren Jüdisch und 70% Christlich. Deshalb stehen in Kazimierz sowohl Kirchen als auch Synagogen. Jedoch mussten die Synagogen immer niedriger als die Kirchen sein. Im Zentrum Kazimierz steht die älteste polnische Synagoge, die schon Mitte des 15. Jahrhunderts gebaut wurde. Seit 1867 gehört Kazimierz zu Krakau.Während des 2. Weltkrieges wurden am | ||
− | 1. September 1939 alle Synagogen gesperrt. Wenig später wurden die jüdischen Bewohner von Kazimierz in das Krakauer Ghetto umgesiedelt. Im Jahr 1993 wurde der Film "Schindllers Liste" in Kazimierz gedreht. Seitdem ist nicht nur die Altstadt Krakaus, sondern auch der ehemalige jüdische Stadtteil ein Ziel vieler Touristen. Vor allem Studenten bevorzugen Kazimierz gegenüber der Altstadt, deshalb gibt es dort sehr viele Bars und Clubs z.B. den Singer Pub, welcher der erste in Kazimier war. | + | 1. September 1939 alle Synagogen gesperrt. Wenig später wurden die jüdischen Bewohner von Kazimierz in das Krakauer Ghetto umgesiedelt. Im Jahr 1993 wurde der Film "Schindllers Liste" in Kazimierz gedreht. Seitdem ist nicht nur die Altstadt Krakaus, sondern auch der ehemalige jüdische Stadtteil ein Ziel vieler Touristen. Vor allem Studenten bevorzugen Kazimierz gegenüber der Altstadt, deshalb gibt es dort sehr viele Bars und Clubs, z.B. den Singer Pub, welcher der erste in Kazimier war. |
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− | Im Zentrum Kazimierz steht die älteste polnische Synagoge, die schon Mitte des 15.Jahrhunderst gebaut wurde.1557 wurde sie nach einem Brand im Stile der Renaissance neu errichtet. Wo früher die wichtigsten Gelehrten und Rabbiner gebetet haben, befindet sich heute ein Museum. Im inneren sieht man jüdische Kulturgegenstände,sowie Bücher und Gemälde. Man erfährt so eine Menge über die jüdische Lebensart und religiösen Bräuche. Hinter der alten Synagoge befindet sich auch ein jüdischer Friedhof. Dort findet man das Grab vom Rabbi Moses Isserlesa (gestorben 1572), welcher ein berühmter Philosoph und Thora-Deuter war.Für viele Juden ist das Grab ein beliebtes Pilgerziel, wofür sie aus der ganzen Welt anreisen. | + | Im Zentrum Kazimierz steht die älteste polnische Synagoge, die schon Mitte des 15.Jahrhunderst gebaut wurde. 1557 wurde sie nach einem Brand im Stile der Renaissance neu errichtet. Wo früher die wichtigsten Gelehrten und Rabbiner gebetet haben, befindet sich heute ein Museum. Im inneren sieht man jüdische Kulturgegenstände,sowie Bücher und Gemälde. Man erfährt so eine Menge über die jüdische Lebensart und religiösen Bräuche. Hinter der alten Synagoge befindet sich auch ein jüdischer Friedhof. Dort findet man das Grab vom Rabbi Moses Isserlesa (gestorben 1572), welcher ein berühmter Philosoph und Thora-Deuter war. Für viele Juden ist das Grab ein beliebtes Pilgerziel, wofür sie aus der ganzen Welt anreisen. |
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Aktuelle Version vom 27. Oktober 2011, 11:26 Uhr
Inhaltsverzeichnis |
Zeitpunkt der Besichtigung
Am 27.05.2011 war das Ausflugsziel der ehemalige jüdische Stadtteil Kazimierz in Krakau. Dort sind wir gegen 11.00 Uhr eingetroffen und wurden von einer deutschen Reiseführerin in Empfang genommen. Zuerst besichtigten wir eine Synagoge, anschließend führte sie uns durch die alten Gassen von Kazimierz und wir kamen an Drehorten des Films Schindlers Liste von Steven Spielberg vorbei.
Geschichte
Kazimierz war ursprünglich eine selbstständige Stadt, die im 14 Jahrhundert von König Kazimierz dem Großen gegründet wurde. Sie lag 2-3 km von Krakau entfernt, was zu damaligen Verhältnissen nicht wenig war. Ende des 15. Jahrhunderts wurden die Juden aus Krakau vertrieben und sie siedelten sich in Kazimierz an. Die Stadt wurde von Anfang an von zwei Kulturen geprägt: der jüdischen und der katholischen. Etwa 30% waren Jüdisch und 70% Christlich. Deshalb stehen in Kazimierz sowohl Kirchen als auch Synagogen. Jedoch mussten die Synagogen immer niedriger als die Kirchen sein. Im Zentrum Kazimierz steht die älteste polnische Synagoge, die schon Mitte des 15. Jahrhunderts gebaut wurde. Seit 1867 gehört Kazimierz zu Krakau.Während des 2. Weltkrieges wurden am 1. September 1939 alle Synagogen gesperrt. Wenig später wurden die jüdischen Bewohner von Kazimierz in das Krakauer Ghetto umgesiedelt. Im Jahr 1993 wurde der Film "Schindllers Liste" in Kazimierz gedreht. Seitdem ist nicht nur die Altstadt Krakaus, sondern auch der ehemalige jüdische Stadtteil ein Ziel vieler Touristen. Vor allem Studenten bevorzugen Kazimierz gegenüber der Altstadt, deshalb gibt es dort sehr viele Bars und Clubs, z.B. den Singer Pub, welcher der erste in Kazimier war.
Sehenswürdigkeiten
Alte Synagoge
Im Zentrum Kazimierz steht die älteste polnische Synagoge, die schon Mitte des 15.Jahrhunderst gebaut wurde. 1557 wurde sie nach einem Brand im Stile der Renaissance neu errichtet. Wo früher die wichtigsten Gelehrten und Rabbiner gebetet haben, befindet sich heute ein Museum. Im inneren sieht man jüdische Kulturgegenstände,sowie Bücher und Gemälde. Man erfährt so eine Menge über die jüdische Lebensart und religiösen Bräuche. Hinter der alten Synagoge befindet sich auch ein jüdischer Friedhof. Dort findet man das Grab vom Rabbi Moses Isserlesa (gestorben 1572), welcher ein berühmter Philosoph und Thora-Deuter war. Für viele Juden ist das Grab ein beliebtes Pilgerziel, wofür sie aus der ganzen Welt anreisen.
Denkmal
Auf den Hauptplatz vor der Alten Synagoge steht ein Denkmal, welches den Ermordeten gewidmet ist. Es ist mit vielen Steinen geschmückt, die die Juden dort niederlegen. Sie sollen an die Flucht aus Ägypten erinnern, weil die Juden, die auf der Flucht starben, in der Wüste begraben und mit einem Stein bedeckt wurden.
Neuer Platz
Auf dem Neuen Platz steht ein großes rundes Gebäude. Dieses Gebäude war früher mal ein Schlachthaus. Jetzt kann man dort Snacks und Souvenirs kaufen oder im Restaurant essen gehen. Abends ist der Platz sehr lebhaft. Gelegentlich finden auf dem Dach des alten Schlachthauses kleine Konzerte statt.
Kazimierz heute
Kazimierz ist heute durch aufwändige Renovierungsarbeiten einer der besten erhaltenen jüdischen Stadtteile in Europa. Die alten, engen Gassen und die dunkle Straßenbeleuchtung sind noch original so wie früher. Auch wenn in Kazimierz vieles aufwändig renoviert worden ist, sieht man noch vereinzelt Ruinen alter Wohnhäuser, welche noch von Menschen bewohnt werden. Im Stadtteil gibt es ein Reinigungsbad, Synagogen, Friedhöfe und Bethäuser, die besichtigt werden können. Restaurants bieten sogar jüdische Gerichte an und in den Cafes und Kneipen wird jüdische Musik gespielt, was die jüdische Kultur teilweise wieder aufleben lässt. Dort trifft man am Abend Studenten an, aber auch internationales Publikum. Heute leben nicht mehr als 100 Menschen jüdischen Glaubens in Kazimierz. Obwohl es in Kazimierz sieben Synagogen gibt, wird nur noch die Remu´h Synagoge als solche genutzt. Die übrigen dienen als Museen oder Kulturhäuser.