Giraffen: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 27. Juni 2011, 13:04 Uhr
... deutschlandweit einmalig im Zoo Dortmund
Das auffälligste Merkmal der Giraffen ist ihr langer Hals. Wie bei den meisten anderen Wirbeltieren tragen ihn nur sieben Halswirbel. Mit einer Größe von über fünf Metern ist die Giraffe das höchste Landsäugetier der Welt. Auf ihrem Kopf trägt sie mit Haut überwachsene Hörner. Die Nahrung besteht in erster Linie aus Busch- und Baumsprossen.
Angola-Giraffen sind deutschlandweit einmalig im Zoo Dortmund zu sehen!
Besonders auffällig ist der lange Hals, der die Giraffen unverwechselbar macht. Sie gehören in die nähere Verwandtschaft der Paarhufer, zu denen auch Antilopen, Rinder und Hirsche gehören. Wie diese sind sie Wiederkäuer mit dem typischen dreigeteilten Wiederkäuermagen. Mit einer Größe von maximal fast sieben Metern sind Giraffen die größten lebenden Säugetiere. Obgleich der Hals sehr lang ist, wird er, wie bei den meisten anderen Säugetieren, von nur sieben Wirbeln getragen. Erwachsene Giraffenbullen können bis zu 2000 kg wiegen. Auf dem Kopf tragen Giraffen zwei kurze Hörner, die mit Haut überwachsen sind und im Gegensatz zum Geweih etwa der Hirsche nie abgeworfen werden. Als "Waffen" werden diese Hörner normalerweise nicht eingesetzt. Wahrscheinlich sind sie ein Relikt aus früheren Entwicklungsstadien. Wenn Giraffen kämpfen, nutzen sie die muskelbewehrte Kraft ihrer Hälse. Giraffen besetzen zwar keine Reviere, doch halten sie sich meist in einem bestimmten Gebiet auf, welches sie auf der Suche nach Nahrung durchwandern. Beim Laufen erreichen Giraffen Geschwindigkeiten von bis zu 55 km/h.
Fortpflanzung Nach einer Tragzeit von etwa 15 Monaten wird ein Jungtier (sehr selten zwei) geboren. Dieses "fällt" bei der Geburt aus einer Höhe von fast zwei Metern zu Boden. Es ist lebenswichtig, dass das Junge möglichst rasch danach aufsteht, denn der komplizierte Blutkreislauf ermöglicht es Giraffen nicht, sich für längere Zeit abzulegen.
Systematik Die systematische Einteilung der Giraffen ist uneinheitlich. Verschiedene Unterarten werden beschrieben, wovon eine der seltensten die im Zoo Dortmund gezeigte Angola-Giraffe ist. Wahrscheinlich ist die Einteilung in Unterarten jedoch nur willkürlich. Seit einiger Zeit werden zumindest die südafrikanischen Kapgiraffen mit den Angola-Giraffen als einheitliche Form betrachtet.
Verbreitung Giraffen sind in Afrika südlich der Sahara weit verbreitet. Noch bis vor 10.000 Jahren gab es auch nördlich der Sahara Giraffen. Diese sind jedoch bei der zunehmenden Verwüstung des nördlichen Afrikas ausgestorben. In Ägypten kamen die letzten Giraffen noch vor 4000 Jahren vor, in Marokko noch bis vor 1400 Jahren. Heute kommen Giraffen überall dort vor, wo es entsprechende Savannenareale gibt (Baum- und Buschsavanne).
Lebensraum Giraffen sind in Busch- und Baumsavannen weit verbreitet und kommen sogar bis in die Halbwüsten vor, wo sie ihren Flüssigkeitsbedarf weitgehend aus ihrer Nahrung decken.
Nahrung Giraffen sind Weidetiere, die sich in erster Linie von Busch- und Baumsprossen ernähren. Vor allem Akazien machen einen Großteil ihrer natürlichen Nahrung aus. Mit ihrer langen Zunge und beweglichen Lippen "pflücken" Giraffen die Blätter von den dornigen Ästen.
Sozialverhalten Giraffen sind Herdentiere, die in Gruppen von bis zu 15 Tieren zusammen leben. Die Herdenzusammensetzung ist variabel und einige Tiere wechseln zwischen verschiedenen Herden. Weibliche Tiere durchstreifen Gebiete von bis zu 70 km2 Größe. Bullen halten sich in kleineren Arealen auf. Während unter Weibchen keine Rangordnung zu erkennen ist, gibt es unter Bullen eine strenge Hierarchie.
Onduri ist eine weibliche Angola-Giraffe. Sie wurde am 26. Januar 2002 im Zoo Dortmund geboren. Ihr Vater Ovambo stammte aus Afrika, die Mutter Lisboa, wurde im Zoo Lissabon geboren und kam im Alter von zwei Jahren nach Dortmund.
Onduri ist leicht anhand der großen Narbe auf ihrer linken Bauchseite zu erkennen. Diese stammt von einem schweren Unfall, den sie nur Dank des großen Geschicks der Zootierärztin und des unermüdlichen Einsatzes der Giraffenpfleger überlebte:
Im natürlichen Lebensraum bekämpfen sich erwachsene Giraffenbullen durch aneinander schlagen ihrer Hälse, wobei sie versuchen, dem Gegner die Hörnern in die Bauchseite zu rammen. Eines Tages stand durch einen unglücklichen Zufall die erst acht Monate alte Onduri im Weg und die Hörner Ovambos trafen sie unbeabsichtigt, aber mit großer Wucht in den Bauch. Onduri trug eine gefährliche Wunde davon, die zu Beginn mehrmals, später einmal täglich gespült, desinfiziert und eingecremt wurde. Ein ganzes Jahr lang musste die Wunde auf diese Weise versorgt werden, bis sie endlich verheilt war. Zurück blieb nur die große Narbe, die sie noch heute unverwechselbar macht.
Da sie durch die tägliche Pflege ständigen Kontakt zu Menschen hatte, besteht noch immer eine enge Bindung zwischen Onduri und ihren Giraffenpflegern. Den größten Teil des Tages verbringt die heute 4,30 Meter große, kerngesunde Giraffendame mit Fressen. Etwa 90 kg Heu nimmt Onduri am Tag zu sich, um ihr Idealgewicht von 800 kg zu halten. Am liebsten mag sie frische Robinienblätter.