Über das Projekt 2012

Aus Schüleraustausch Essen-Gliwice
Version vom 28. April 2012, 11:10 Uhr von SvenVo (Diskussion | Beiträge)

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Inhaltsverzeichnis

Hintergrundinformationen

Im Rahmen „Polen-Nordrhein-Westfalen-Jahres 2011/2012“ werden in 2012 erneut Projekte von Bürgergruppen, Vereinen und Schulen in Nordrhein-Westfalen gefördert, die Beziehungen mit Polen pflegen, sowie von nordrhein-westfälisch-polnischen Städte-, Kreis-, und Gemeindepartnerschaften. Die Projekte müssen bis Dezember 2012 durchgeführt sein.

Eine Jury wählt aus den Anträgen bis zu 20 Projekte aus, deren Umsetzung die Landesregierung unterstützt. Die von der Jury ausgewählten Projekte erhalten eine Förderung von bis zu 8.000 Euro für die Realisierung. Alle Bewerber werden schriftlich über die Entscheidung der Jury informiert. Die Mittel werden aus organisatorischen Gründen dem deutschen Projektpartner zur Verfügung gestellt, der auch die Abrechnung übernimmt. Die Gelder können beispielsweise für Materialkosten und für Reisen nach Polen eingesetzt werden. Die Projekte können auf unterschiedlichen Gebieten angesiedelt sein, zum Beispiel:

  • Bildung,
  • Kinder- und Jugendarbeit,
  • Gesellschaftliche Integration und Soziales,
  • Projekte, die Generationen verbinden,
  • Projekte, die dem Europa-Gedanken in besonderer Weise Rechnung tragen,
  • Kultur.

Die Vorhaben sollen von Partnern in Nordrhein-Westfalen und Polen gemeinsam entwickelt werden. Es werden insbesondere Projekte gefördert, die innovativ, zukunftsweisend und/oder modellhaft sind, die durch die Intensität der deutsch-polnischen Zusammenarbeit im Projekt überzeugen und die durch eigene Beiträge oder Beiträge von Dritten in der Regel zu mindestens 50 % finanziert sind. Interessierte reichen ihre Vorschläge in beigefügtem, vollständig maschinenschriftlich ausgefülltem und von dem deutschen Projektverantwortlichen unterschriebenem Formular ein, sowohl per Post an


Angaben zu den Projektträgern

Ziele und Tätigkeiten des deutschen Projektträgers

Das Berufskolleg Essen Ost ist ein gewerblich-technisches Berufskolleg mit ca. 3700 Schülerinnen und Schülern, die in 39 Ausbildungsberufen ausgebildet werden, und ca. 120 Lehrerinnen und Lehrer. Die Schulpartnerschaft Essen-Gliwice wird von der Abteilung Hoch- und Tiefbau organisiert und in Kooperation mit den anderen Abteilungen der Schule durchgeführt.

Seit wann besteht die Partnerschaft mit dem polnischen Partner?

Die Schulpartnerschaft zwischen dem Berufskolleg Ost der Stadt Essen und der Zespół Szkół Techniczno – Informatycznych, Gliwice, besteht seit 1992.

Umfang der bisherigen Aktivitäten

Seit 1992 werden jährlich gegenseitige Besuche organisiert; in der Regel besucht die deutsche Gruppe die Partnerschule im Frühjahr und erhält im Herbst einen Gegenbesuch. Ziele der Besuche waren hauptsächlich die Begegnung, das gegenseitige Kennenlernen, das Intensivieren bestehender Kontakte, die Beschäftigung mit der gemeinsamen Geschichte und das gemeinsame Lernen für die Zukunft innerhalb Europas. Die Ziele wurden bislang projektorientiert erreicht, beispielsweise zu den regionalen Besonderheiten des Ruhrgebiets und Oberschlesiens oder auch zur Wohnsituation in beiden Regionen von 1919 bis heute. Im Jahr 2011 arbeiteten die Schulen an einem Projekt zum Strukturwandel Oberschlesiens und des Ruhrgebiets, das mit Hilfe der Wiki-Technologie umgesetzt wurde. Nähere Einzelheiten, wie Projektergebnisse und – zum Teil sehr persönliche - Erfahrungsberichte der Teilnehmer, können dem Wiki http://wikis.zum.de/seg entnommen werden. In jedem Jahr besucht die deutsche Schülergruppe zusammen mit den polnischen Schülern das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz und das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau.


Angaben zum geplanten Projekt

  • Projektitel: „Dieser Weg wird (k)ein leichter sein...“ - Auf der Via Regia gemeinsam unterwegs zu einer europäischen Identität
  • Projektbeginn: 15.04.2012
  • Projektende: 31.08.2012
  • Gebiet des Projekts: Kultur, Bildung, Soziales, neue Medien

Art des Projekts

Videoprojekt – Deutsche und polnische Schüler drehen „Kurzfilme“ („Popsonglänge“, ca. 3-5 Min.) über bedeutsame Orte für Geschichte, Gegenwart und Zukunft Deutschlands und Polens innerhalb Europas entlang des durch Schlesien führenden Abschnitts der ältesten und längsten europäischen Kultur-, Handels-, und Pilgerstrasse, der Via Regia. Die „Kurzfilme“ werden im bereits bestehenden Schulpartnerschaftswiki http://wikis.zum.de/seg veröffentlicht. Zudem ist eine öffentliche Veranstaltung in der Kulturgaststätte „Gdanska“ (www.gdanska.de) geplant. Es ist eine Kooperation mit dem Projekt „Via Regia“ geplant. Die europäische Kontakstelle dieses Projekts ist das „Europäische Kultur- und Informationszentrum in Thüringen“ (www.via-regia.org). Die Projektergebnisse werden eingebunden in das europäische Pro-jekt „Via Regia“.

Wo wird das Projekt durchgeführt?

  • vor der gemeinsamen Begegnung: am Berufskolleg Ost der Stadt Essen
  • Besuch einer deutschen Schülergruppe in Schlesien, speziell in Gliwice; Orte u.a. Wroclaw (Breslau), Krakau, Gliwice, Auschwitz, Wieliczka, Zabrze, Kattowice
  • Präsentation der Projektergebnisse in der polnischen Kulturgaststätte Gdanska und im Rahmen beliebiger Veranstaltungen auf Anfrage

Welche Ziele möchten Sie erreichen?

  • die Begegnung deutscher und polnischer Jugendlicher
  • Vertiefung bestehender Kontakte (Lehrpersonen)
  • die Vielfalt des gemeinsamen europäischen Erbes kennenlernen
  • Förderung kulturellen Wissens
  • Offenheit für die Vielfalt der Kulturen in Europa fördern
  • Beschäftigung mit der gemeinsamen Geschichte Deutschlands und Polens – auch die Verbrechen gegen die Menschlichkeit und die daraus resultierende Verantwortung
  • Umgang mit moderner Technik
  • Umgang mit neuen Medien (Wiki-Technologie)

Welche Zielgruppe wird mit dem geplanten Projekt angesprochen?

1.Teilnehmer:

  • 17 Schüler der Abteilung Hoch- und Tiefbau des BKO (Vermessungstechniker + Tischler)
  • 4 Lehrer des BKO
  • 20 polnische Schüler
  • ca. 10 Lehrer der ZSTI

2. Die Schulöffentlichkeit beider Schulen 3. Betriebe und Ausbildungsleiter 4. Das gesellschaftliche und persönliche Umfeld der Teilnehmer 5. eine unbestimmte Menge Interessierter durch Veröffentlichung der Videos im Wiki, Vernetzung mit dem Projekt „Via Regia“ und der Kooperation mit der Technischen Universität Dortmund.

Inhalt und geplanten Ablauf des Projekts

1. 16.04.2012- 15.05.2012: voraussichtl. 2 Vorbereitungstreffen der deutschen Gruppe:

  • Vorstellung des Projektthemas: Die Schüler lernen die Bedeutung der Via Regia als älteste und längste Kulturstrasse Europas kennen. Es wird auch die 20jährige Schulpartnerschaft vorgestellt.
  • Vorstellung der Projektinhalte: Die Schüler erhalten Informationen zum Arbeitsauftrag „Videoprojekt“.
  • Die Schüler werden im Umgang mit der Kamera geschult.
  • Die Schüler werden in der Wiki-Technologie geschult.

2. Begegnung in Gliwice vom 18.-26. Mai 2012:

  • Besuch bedeutender Orte entlang der Via Regia (u.a. Stadt Gliwice und Gleiwitzer Sen-der; Krakau, Stadtteil Kazimierz, das jüdische Galicia-Museums; das Salzbergwerk in Wieliczka; Breslau, Autobahn A4, etc.)
  • Drehen der Kurzvideos zu diesen Orten in gemischten deutsch-polnischen Teams nach Möglichkeit zweisprachig; die Videos sollen „neugierig“ auf die Via regia in Schlesien machen.
  • gemeinsame Projektarbeit in der Partnerschule: Bearbeiten der Videos; Wikiarbeit
  • Besuch der Gedenkstätte Auschwitz. Nach Möglichkeit Treffen mit einem Überlebenden des Holocaust in Auschwitz oder in Gliwice.

3. Präsentation der Projektergebnisse: Die Projektergebnisse, insbesondere die Videos, werden im Juni/Juli 2012 präsentiert. Angedacht ist eine Veranstaltung in der polnischen Kulturgaststätte „Gdanska“, Ober- hausen mit geladenen Gästen aus der Schulöffentlichkeit und den Vertretern der Be- triebe. 4. Nachtreffen im Juli/ Aug.:

  • Evaluation

Welche Elemente an dem Projekt sind besonders innovativ?

  • Das Thema ist innovativ. Es ist wenig im Bewusstsein der Menschen verankert, daß die Via Regia seit dem frühen Mittelalter eine der bedeutendsten Handels- und Pilgerstrassen ist, die den kulturellen Austausch fördert. Die Initiativen zur Via Regia seit 1989 (siehe http://www.via-regia.org/kulturstrasse/initiativen.php) beschäftigen sich nicht dezidiert mit der Region Schlesiens. Dieser Abschnitt der Via Regia steht wie kein anderer für die deutsch-polnischen Beziehungen mit ihren kulturellen Gemeinsamkeiten, aber auch mit ihrer dunklen Geschichte von Hass, Vernichtung und Vertreibung.
  • Das Videoprojekt macht „neugierig“ auf Schlesien. Die Videos bieten Impressionen und kurze Informationen zu bedeutenden Orten entlang der Via Regia. Es gibt bislang keinen vergleichbaren Beitrag zu diesem Thema.
  • Die Nutzung der Wiki-Technologie in Lehr- / Lernkontexten ist weiterhin sehr innovativ.

Inwieweit hat das Projekt Modellcharakter?

  • Der Modellcharakter liegt im gegenseitigen Austausch. Die bestehende Schulpartnerschaft, in die sich das geplante Projekt einreiht, ist modellhaft und kann in ihrer Struktur der gegenseitigen Besuche von anderen Schulen übernommen werden.
  • Das Thema hat Modellcharakter. Die Bedeutung der Kulturstraßen in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft Europas ist ein bislang in unserer Schülergeneration wenig beachtetes Thema. NRW und Schlesien sind geschichtlich und kulturell sehr eng miteinander verbunden, so dass das Projektthema modellhaft ist.
  • Die Verständigung über das Medium „moderne Technik“ hat Modellcharakter. Die Schüler tauschen sich anfangs ganz banal über die Bedienung der Kamera aus, überlegen gemeinsam, wie sie den besuchten Ort filmen, was davon sie zeigen und welche „Botschaft“ sie mit der Vorstellung des Ortes verfolgen.
  • Durch seine einfache Handhabung hat die Arbeit im Wiki Modellcharakter.

Wie intensiv ist die Zusammenarbeit zwischen polnischen und deutschen Partnern? Befördert das Projekt die Fortsetzung der Partnerschaft?

Die Schüler werden beim Besuch der deutschen Gruppe in Gliwice in deutsch-polnische Teams eingeteilt, die jeweils ein Kurzvideo zu einem der besuchten Orte drehen. Die Verständigung in den Teams ist auf Deutsch, Polnisch oder Englisch. Das fördert das vertiefte Kennenlernen. Während der gesamten Zeit werden ca. 20 polnische Schüler am Programm und an der Projektarbeit teilnehmen. Durch den Arbeitsauftrag ist die Aufrechterhaltung des Kontaktes auch nach dem Besuch in Gliwice wahrscheinlich. Das Projekt soll in den Jahren 2013-2014 durch gegenseitige Besuche in Essen und Gliwice vertieft werden. Das Wiki wird bis 2014 zu einer Art „Reiseführer für bedeutende Orte entlang europäischer Kulturstraßen“ ausgeweitet. Das Projekt ist also nachhaltig hinsichtlich der Fortsetzung der 20jährigen Schulpartnerschaft und hinsichtlich der Erweiterung des im letzten Jahr begonnenen Wiki.

Hat das Projekt eine große Breitenwirkung oder eine Multiplikatorwirkung? Mit welchen Mitteln wird diese Wirkung erreicht?

Das Projekt hat wegen seiner Veröffentlichung im World Wide Web Multiplikatorenwirkung. Zum einen werden die Videos im Schulpartnerschafts-Wiki veröffentlicht. Seit Mai 2011 gibt es ca. 18500 Zugriffe auf die Hauptseite des Wiki. Die Multiplikatorenwirkung soll durch die angestrebte Kooperation mit dem Europäischen Kultur- und Informationszentrum in Thüringen (siehe http://www.via-regia.org/ekt/team.php) erhöht werden. Es ist eine Verlinkung unserer Projektergebnisse mit den bisherigen Initiativen zum Via-Regia-Projekt seit 1989 geplant. Als Mitglied der Wiki Familiy innerhalb der Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet (ZUM.de) wird zudem eine große Breitenwirkung erzielt.