Brzeg

Aus Schüleraustausch Essen-Gliwice
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Die Stadt Brieg der polnischen Woiwodschaft Oppeln wurde 1250 aus einer kleinen Fischer- und Händlersiedlung gegründet. Aus der kleinen Siedlung entstand aufgrund der guten Lage zwischen Breslau und Krakau als Knotenpunkt wichtiger Handelswege schnell eine flukturierende Stadt mit typischem mittelalterlichen Stadtbild. Der Anschluss der Stadt an die bedeutende Handelsstraße „Via Regia” bot die Grundlage für europaweiten Handel und die erfolgreiche Entwicklung der Stadt. Zunächst durch die Herrschaft der Liegnitz-Wohlau-Brieger Piastenlinie geprägt gelang die Stadt nach dem Versterben des letzten Piasten im Jahr 1675 unter Habsburger Herrschaft. Im selben Jahrhundert brachten Jesuiten und Kapuziner zahlreiche teils heute noch erhaltene Kirchen und Klöster in die Stadt. Mit dem zweiten Weltkrieg wurde ein Großteil der Stadt zerstört und Brieg wurde Teil Polens. Neben dem Wiederaufbau wurde seit dem vor allem in Lebensmittel- und Elektromaschinenindustrie investiert. Heute umfasst die Einwohnerzahl einer der ältesten Städte Schlesiens rund 37.000 Einwohner.

Neben zahlreichen Sehenswürdigkeiten ist vor allem das Piastenschloss als prachtvoller Renaissancebau einen Besuch wert. Das Schloss war eins Wohnort schlesischer Piastenfamilien und dient heute als Stadt- und Piastenmuseum. Grundlage für den heutigen Bau war zunächst eine gotische Burg, welche unter Belagerung im zweiten Weltkrieg 1971 zerstört wurde. 1966 begann man mit dem 24 Jahre dauernden Wiederaufbau unter Anleitung eines italienischen Architekten.

Heute werden im Museum des Schlosses zahlreiche Führungen angeboten, die einen tiefen Einblick in die Entstehungs- und Stadtgeschichte Briegs, sowie die vergangenen Piastendynastien gewähren. Neben zahlreichen faktischen Informationen rund um Brieg bekommt man außerdem die Möglichkeit die Kreuzgänge des 3-stöckigen Schlosses zu besuchen, dem das Schloss auch den Namen „schlesischer Wawel” verdankt. Hier kann man neben berühmten schlesischen Malereien und Skulpturen auch die originalen Stammbäume der früher ansässigen Piastenfamilien betrachten. Außerdem werden die Särge der Liegnitz-Wohlau-Brieger Piasten ausgestellt.

Besonderes Highlight des Schlosses ist die bis heute erhaltene Fassade des Torhauses mit ihren zahlreichen Verzierungen. Nahezu einzigartig in Europa lassen sich an dem gewaltigen Tor zahlreiche Symbole, Wappen und Darstellungen der vergangenen Zeit erkennen. Außerdem zeigt es verschiedene Abbildungen und Figuren der damals hier herrschenden Piasten.

Von besonderer Bedeutung für die deutsch-polnische Beziehung ist die Ausgestellte Figur der Heiligen Hedwig. Sie symbolisiert hier die Versöhnung Deutschlands mit Polen im Jahre 1989. Am 12. November 1989 fand eine deutsch-polnische Versöhnungs-Messe statt, an der der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl und der damalige polnische Ministerpräsident Tadeusz Mazowiecki teilnahmen.