Erfahrungsberichte 2015

Aus Schüleraustausch Essen-Gliwice
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Inhaltsverzeichnis

“FCK NZS”

Draußen ist es warm, gerade erst hat es geregnet und dennoch ist die Luft schwülwarm. Der Bus in dem alle sitzen fährt in eine Einfahrt und macht eine lange Linkskurve. Links und rechts des Asphalts stehen Spurbegrenzer, die den Weg des Busses klar definieren. Auf einem der Begrenzer wurde ein Aufkleber geklebt. Ich kann gerade noch die Worte "Fuck Nazis" erkennen, als der Bus auch diesen Pfeiler passiert. Beeindruckend welche Aussagekraft dieser Sticker an jenem Ort bekommt.

Als der Bus an seine Parkposition kommt und stehen bleibt, steigen alle aus und eine ungemeine, ungewohnte Ruhe legt sich über alle Beteiligten, die lediglich durch andere Touristen gestört wird. Unsere Gruppe wird zum Durchleuchten in das Gebäude gewunken und alle folgenden Personen am Anfang der Kolonne. Uhren, Ketten, Gürtel, Smartphones und Portemonnaies werden hektisch in Kisten gelegt und durch das Röntgengerät geschoben. Alle Personen der Gruppe folgen, nehmen wieder ihre Gegenstände auf und gehen den Gang weiter. Eine weitere Schlange bildet sich und jeder bekommt ein Empfangsgerät und Kopfhörer. Von vorne kommt der Befehl: "Bitte auf Kanal sechs schalten" und alle folgen der Anweisung aufs Wort. Da ertönt auch schon eine Stimme laut durch die Kopfhörer: "Bitte weiter gehen und draußen auf der rechten Seite sammeln" und wieder folgt man der Stimme. Alle scheinen nach der Hektik wieder ruhiger zu werden, als wieder die Stimme ertönt: " Mein Name ist Natascha, ich werde heute die Führung durch das Konzentrationslager leiten. Ich bitte euch um etwas Geduld, es könnte sehr voll werden, da in den vergangenen Jahren mehr als 1,3 Millionen Besucher das Konzentrationslager besichtigten. Bitte schalten Sie ihr Handy...." die Stimme wird in meinem Kopf leiser und leiser, bis sie nur noch ein Hintergrundrauschen ist. Langsam sammeln sich meine Sinne und ich blicke zum ersten Mal wahrnehmend auf. Der Weg, auf dem wir stehen, ist mit unterschiedlich großen Steinen bedeckt und führt in einem Bogen auf einen meterhohen Zaun zu, über und über mit Natodraht gesichert. Das Ende des Zauns ist nicht zu sehen, es wird durch aus Holz gefertigte Aussichtsplattformen verdeckt, die unmittelbar vor dem Zaun errichtet wurden.

Es geht weiter und wir gehen den Weg entlang auf ein großes Tor zu, auf dem mit metallenen Buchstaben “ARBEIT MACHT FREI” geschrieben steht. Die Ruhe, welche von diesem Ort ausgeht, zeigt erneut, dass dieser Teil der Geschichte unvergessen bleibt. Mir läuft es kalt den Rücken herunter. Wie viele Juden wohl diesen Weg Tag für Tag nehmen mussten, keine Wahl hatten, von SS Soldaten bewacht und durch dieses Tor getrieben wurden und misshandelt wurden.

Wieder geht es weiter, links und rechts des Weges zweigen immer wieder Wege ab, alles rechtwinklig angeordnet und klar strukturiert. Die Wege werden durch Baracken gesäumt, dreistöckig, mit kleinen Fenstern. Alles wirkt wie surreal und alle folgen Natascha wie in Trance. “Wir werden einige der Baracken betreten. Sie sind teilweise präpariert und es sind Ausstellungen platziert. Die letzte ist noch im Originalzustand und wurde nur für Erhaltungszwecke restauriert” ertönt es aus den Kopfhörern. Alle Baracken sind mit Blocks ausgezeichnet und der Reihe nach nummeriert. Die gesamte Gruppe folgt der Leiterin in Block sieben. Ein Model einer Gaskammer ist nachgebildet. Alle blicken durch die Scheibe auf das Modell. Kleine Figuren zeigen den Weg von den Umkleideräumen, hin zur Gaskammer und danach in die Krematorien. Gegenüber eine Scheibe mit unzähligen Büchsen, alle geöffnet. In den Büchsen wurde das Zyklon B für die Vergasung in Pulverform gelagert. In mir rattern die Daten des zweiten Weltkriegs nur so durch den Kopf, 15. September 1935, die Nürnberger Gesetze, 9. – 10. November 1938, die “Kristallnacht”, 20. Januar 1942 die Konferenz in Wannsee. Alles Daten und Ereignisse, welche die Nazis nutzten um die Vernichtung der Juden einzuleiten und durchzuführen.

Wie viele Juden mussten so ihr Leben lassen? Eine Frage, die wohl nie genau beantwortet werden kann und zynisch zugleich ist. Ist es nicht töricht danach zu fragen, wie viele Familien eiskalt ausgelöscht wurden? Vielmehr sollte hinterfragt werden, wie dieser Hass gegen eine Rasse von Mensch entwickelt werden kann, um Befehle auszuführen, die dieses Massenmorden auslösten. Hätte man es irgendwie aufhalten oder stoppen können? Das alles sind nur noch Spekulationen. Alle Ereignisse sind vergangen und in den Geschichtsbüchern festgehalten. Diese Ereignisse, Erlebnisse und Emotionen, die bei dieser Besichtigung durch eine andere Welt entstanden sind, dürfen auf keinen Fall in Vergessenheit geraten, sondern sollten vielmehr dafür Sorge tragen, dass dieser Teil der Geschichte sich nicht wiederholt.



Erfahrungsbericht

Wir haben die Tage vom 31.05.15 bis zum 06.06.15 in Gliwice (Polen), verbracht.

Am Dienstag (02.06.15) sind wir nach Auschwitz (Oświęcim) gefahren, um dort zuerst an einem Workshop zum Thema “Kinder über den Holocaust” im Haus der Begegnung teilzunehmen und später das Stammlager KL (Konzentrationslager) Auschwitz I und auch Auschwitz Birkenau (KL Auschwitz II) zu besichtigen.

Auschwitz I war von Mai 1940 bis Januar 1945 Stammlager, Auschwitz II (Birkenau) bestand von 1941 bis Januar 1945. Insgesamt starben in Auschwitz I-III etwa 1,3 Millionen Menschen, die meisten direkt bei ihrer Ankunft in den Gaskammern, viele aber auch durch die unzumutbaren Umstände (mangelnde Hygiene, Unterernährung, Misshandlung, unzumutbare Arbeitszeiten und - umstände, Transport etc.) in den Lagern.

Es war ein sehr beklemmendes Gefühl dort zu stehen, wo Massen unschuldiger Menschen gequält und ermordet wurden, und zu wissen, dass sie, in dem Glauben umgesiedelt zu werden, all ihren persönlichen Besitz mitbrachten, um ihn schließlich den Nazis zu überlassen und in den Tod zu gehen.

Sich vorzustellen, wie viele Menschen dort auf engstem Raum zusammengepfercht waren, um den ganzen Tag Schwerstarbeit zu verrichten, und dann bei den kleinsten Fehlern (oder auch völlig willkürlich) noch zusätzlich (z.B. durch Dunkelzellen, Stehzellen, Nahrungs- und Wasserentzug) bestraft zu werden, ist kaum möglich und entsetzt mich noch immer.

Obwohl ich theoretisch wusste, was ich bei der Besichtigung sehen und hören würde, hat mich das ganze Ausmaß doch sehr schockiert und emotional mitgenommen. Besonders die Bilder der Häftlinge und die abgeschnittenen Haare haben bei mir eine tiefe Betroffenheit ausgelöst. Ich finde es sehr wichtig, dass es die Möglichkeit gibt, diese Orte zu besichtigen, denn selbst dort gewesen zu sein, macht einem diese Grausamkeit noch einmal völlig anders bewusst und sorgt hoffentlich dafür, dass die Menschheit (auch in Zukunft) aus der Vergangenheit lernt und nicht zulässt, dass so etwas jemals wieder passiert.

Auch wenn ich von selber vermutlich nie nach Auschwitz gefahren wäre, finde ich es gut diese Erfahrung gemacht zu haben.

Quellen:

http://de.wikipedia.org/wiki/KZ_Auschwitz_I_(Stammlager)#H.C3.A4ftlinge

http://de.wikipedia.org/wiki/KZ_Auschwitz-Birkenau



Ankunft an einem bewegendem geschichtlichen Ort…

Es ist Dienstag und in der Frühe machten wir uns auf nach Auschwitz. Man konnte allen eine gewisse Anspannung anmerken. Es war irgendwie bedrückend an so einen geschichtsprägenden Ort zu fahren. Nach langer Fahrt kamen wir dann im alten Konzentrationslager Auschwitz 1 an. Im ersten Augenblick würde man gar nicht darauf kommen, dass hier vor ein paar Jahrzehnten noch viele Millionen von Menschen umgebracht wurden. Es waren unzählige Menschen auf dem Parkplatz vor dem KZ, welche durch die brüllende Hitze eigentlich nur auf der Suche nach Schatten waren. Nach längerer Wartezeit mussten wir durch eine Kontrolle gehen und bekamen eine Art Walkman, wodurch wir unsere Gruppenleiterin besser verstehen sollten und die anderen Gruppen nicht so viel stören sollten. Irgendwie kam es so rüber, als ob die Frau, die uns alles erzählt hat, schon total abgestumpft war. Alles klang so förmlich und einfach nur herunter gerattert.

Wenn man sich den Ort so betrachtet, erinnert zunächst kaum etwas daran, dass hier einmal Massenmorde geschehen sind, außer die hohen Militärzäune und das wohl bekannte Tor, welches ins Lager hinein führt, mit der Aufschrift „Arbeit macht frei“. So uneben die Wege waren, so unwohler wird einem selbst. Der Gedanke daran, dass man gerade über einen Weg läuft, über den Millionen von Menschen gelaufen sind und dessen ihr Letzter war, macht einem ein ungutes Gefühl. Die alten Steinbaracken, in denen die Juden damals untergebracht wurden, sahen aus wie alte Mehrfamilienhäuser. Als wir dann einige der Baracken von innen besichtigen konnten, wurde einem immer mulmiger. In einem Zimmer lagen über zwei Tonnen an menschlichen Haaren, welche kurz nach der Räumung sichergestellt wurden.

Als wir am Ende in das alte Krematorium gegangen sind, liefen mir die Schauer nur so über den Rücken. – Wir laufen gerade durch die Gänge, wo viele andere unschuldige Menschen ihren Weg in den Tod finden sollten und auch mussten, – war mein Gedanke. In der Gaskammer sah man noch die alten Düsen oben an der Decke, durch welche das Gas hindurch geschickt wurde. Unsere Gruppenleiterin erzählte uns, dass innerhalb von zwanzig Minuten alle Menschen in dieser Kammer tot waren. Dann machte mich ein Mitschüler auf die Kratzer an der Wand aufmerksam. Ich stellte mir bildlich vor, wie hier in dieser Kammer hunderte von Menschen gequetscht standen und an den Wänden kratzten, um irgendwie auf sich aufmerksam zu machen und vielleicht doch noch gerettet zu werden. Grauenvoll!

Anschließend besichtigten wir noch das Konzentrationslager Auschwitz 2 – Birkenau, dessen Eingangstor viele Leute aus dem Film „Schindlers Liste“ kennen. Es ist irgendwie bedrückend durch diesen riesen Eingang zu laufen, durch den damals die ellenlangen und total überfüllten Züge mit Juden hindurch fuhren. Hier stehen lediglich nur noch wenige Baracken im Originalzustand. Aber überall wo mal eine Baracke stand, waren noch die alten Steinkamine vorhanden. Man konnte also erahnen, wie viele Menschen hier untergebracht wurden. Das Gelände ist so weitreichend, dass dort mehrere hundert Fußballstadien drauf passen würden. Unvorstellbar!

Wir liefen auf der Rampen, die hin zu den Baracken führten. Damals wurden auf diesen Rampen die Musterungen durchgeführt. Die Szenen des Films tauchten immer wieder vor meinen Augen auf. Wir gingen in eine solche Baracke hinein. Zuerst in eine Sanitärbaracke. Dort sah man lange Sitzbänke aus Beton gebaut, auf welchen circa alle zehn Zentimeter ein Loch war. Das waren damals die Toiletten. Nichts mit Privatsphäre oder Ähnlichem. Selbst heute lag noch ein komischer Geruch in dieser Baracke, welcher auf die schlechten hygienischen Verhältnisse schließen ließ.

Die Führung war zu Ende und die Gruppenleiterin bedankte sich für unsere Aufmerksamkeit. Keiner wusste genau ob er nun klatschen sollte oder auch nicht. An einem Ort zu klatschen, an dem noch vor Jahrzehnten die eigenen Landsleute Massenmorde begangen haben, war irgendwie bizarr.



Konzentrationslager Auschwitz

Am meisten hat mich die Besichtigung des Konzentrationslagers in Auschwitz interessiert. Als wir vor Ort waren, sah es auch ziemlich genau so aus, wie ich es mir vorgestellt habe und ich war erstaunt, wie viel noch in einem so guten Zustand erhalten ist. Die Führung durch das Konzentrationslager war sehr informativ, wodurch man nochmal sehr viele Eindrücke bezüglich des Aufenthalts der Menschen damals bekam. Die Konzentrationslager wurden damals von den SS Leuten errichtet, um mit dem geringsten Aufwand so viele Menschen wie möglich zu ermorden. Hauptsächlich waren Juden in den Lagern gefangen, aber auch andere Bürger mussten, so lange sie noch bei Kräften waren, die harte Arbeit jeden Tag verrichten, bis sie dazu nicht mehr in der Lage waren und schließlich ermordet wurden. Schwache, Alte und Kinder wurden direkt ermordet, weil sie für die SS nicht von Nutzen waren, da sie die Arbeiten nicht ausrichten konnten. Ermordet wurden die Menschen in Gaskammern, welche so aussahen, als wären es Duschen. Mit diesem Vorwand wurden die Leute auch in die Gaskammern geschickt. Alle sollten sich ausziehen und in die Duschräume gehen und wurden anschließend verbrannt. Den Frauen entfernte man vor dem Verbrennen noch die Haare, weil dies damals sehr wertvolles Material zur Herstellung anderer Sachen war. In einem Raum sieht man auch zwei Tonnen Frauenhaare, was ein Bild im Kopf erzeugt, welches eigentlich unverständlich ist. In einem weiteren Zimmer waren die Schuhe der Inhaftierten und auch die der Kinder. Dieses Vorgehen ist aus heutiger Sicht vollkommen unverständlich ,und wenn man dann noch bedenkt, dass es eigentlich erst 70 Jahre her ist, kann man sich umso mehr glücklich schätzen, heutzutage ein vereintes Europa zu haben, in dem man zusammen arbeitet und nicht gegeneinander.

Ich habe mir den Ort vorher schon sehr schlimm vorgestellt und als ich ihn dann sah, fand ich es noch schlimmer als erwartet, obwohl dort schon vieles für Touristen umgebaut wurde. Als die Gruppenleiterin uns dann erzählte und zeigte, wie die Menschen dort versucht haben zu überleben, war ich sehr erschrocken, dass man die Menschen damals komplett ohne Würde dort eingesperrt hat und diese eigentlich nur noch auf den erlösenden Tod warten konnten.

Meiner Meinung nach sollten alle Menschen erfahren, welche Verbrechen damals in unserer “zivilisierten Welt” begangen wurden, damit so etwas nie wieder passiert. In den Lagern in Auschwitz wurden insgesamt 1,3 Mio. Menschen ermordet und jeder einzelne heute lebende Mensch ist verantwortlich dafür, dass so etwas nie wieder passiert. Dieser Ort ist sehr besonders für die gesamte Menschheit, weil man dort sehen kann, wie das größte Verbrechen in der Geschichte der Menschheit gegangen wurde.

Ich persönlich fand die Besichtigung sehr schlimm, es war sehr emotional und sehr traurig. In der Schule hat man dieses Thema schon mehrmals behandelt gehabt, aber man hat einfach nie einen so guten Eindruck über die Situation von damals bekommen, wie jetzt vor Ort in dem Lager. Auch wenn Bilder mehr als tausend Worte sagen, ist es immer noch etwas anderes, Bilder von diesem Ort zu sehen oder ihn selber zu besichtigen. Ich würde jederzeit eine weitere Besichtigung und machen und kann auch jedem nur raten, diesen Ort zu besuchen, solange er noch erhalten ist und es Leute gibt, die diese Führungen durch das Lager machen.



Ein Tag im Konzentrationslager Auschwitz I

Bereits am zweiten Tag unseres Polenaustausches ging es für uns zu einen der wichtigsten und zugleich schrecklichsten Orte hier in Polen – in die Konzentrationslager Auschwitz I und Auschwitz-Birkenau.

Unsere Führung begann im Stammlager Auschwitz I, dem kleineren der beiden Konzentrationslager. Dort ist noch vieles sehr gut erhalten beziehungsweise restauriert worden, sodass man einen guten Eindruck über die grausame Zeit erhalten kann und auch soll.

Die aus Backsteinen erbauten Blöcke für die Häftlinge sind noch alle erhalten. Manche wurden zu Museen umgebaut, in denen man nun einen Eindruck über die grausamen Ereignisse und das schreckliche Leben der Häftlinge erhält.

Nachdem wir in einigen Blöcken ausschließlich Collagen gesehen haben und Berichte lesen konnten, erhielten wir in zwei Blöcken einen wesentlich grausameren Einblick über die brutalen Zustände. Die Nationalsozialisten nahmen den Juden vor der Vergasung jegliche Besitzeigentümer weg, um diese selbst verwenden zu können. Nicht nur die Kleidung der Juden war zu sehen, sowie Tausende von Schuhen, sondern auch die Haare der Häftlinge. Diese wurden ihnen vor der Ermordung abgeschnitten, um die Wintermäntel für die deutschen Soldaten herzustellen. Am Ende des zweiten Weltkrieges fand man sieben Tonnen Haare im Konzentrationslager Auschwitz I und Auschwitz-Birkenau. Zwei dieser sieben Tonnen werden in einem der Blöcke gezeigt. Zum Teil sind sie wirklich gut erhalten, lediglich einige der Zöpfe ergrauten im Laufe der Zeit. Es ist erschreckend diesen Berg von Haaren zu sehen und sich vorzustellen, wie viele Menschen dafür hingerichtet werden mussten.

Im Block 11 begann für mich dann einer der beiden schrecklichsten Teile der Führung. Dieser Block ist noch vollkommen erhalten. Natürlich ist auch dieser nach der Befreiung der Juden für die Museumszwecke restauriert worden, aber dennoch sind die Zellen noch so ausgestattet, wie sie im Krieg verwendet wurden. Dieser Block wurde auch „Todesblock“ genannt. Es war der Strafbunker des Konzentrationslager Auschwitz I. Im Keller des Blockes konnte man das grausame Ausmaß der nationalsozialistischen Zeit sehen. Man sah vier Stehzellen, in die die Juden hineinkriechen mussten und dort tagelang blieben. Es war erschreckend und schockierend zugleich zu sehen, dass sie gerade einmal einen Quadratmeter groß und ohne jeglichen Lichteinlass war. Das Loch zu den Zellen sah aus wie eine Tür eines mit Kohle betriebenen Ofens.

Zwischen dem Block 10 und 11 befindet sich die „Schwarze Wand“. Auch hier ist noch alles sehr gut erhalten. Sowohl die Wand als auch die Galgen lassen nicht annähernd die Brutalität der Nationalsozialisten beschreiben. Sich vorzustellen, dass man dort auf einer Blutlache herumläuft, die zwar bereits nicht mehr sichtbar ist, war für mich einfach nur grausam.

Diese grausamen Bilder zogen sich in der Gaskammer und im Krematorium fort. Bevor ich den ehemaligen Munitionsbunker betreten hatte, musste ich noch die Bilder aus Block 11 und der „Schwarzen Wand“ verarbeiten. Was sich mir in diesem Bunker jedoch aufzeigte, übertraf meine schlimmsten Vorstellungen. Der Raum der Gaskammer war circa 45 Quadratmeter groß. Dennoch wurden dort täglich um die 300 Häftlinge vergast. Diese Dimensionen sind unbeschreiblich. Bei genauerem Hinschauen konnte man erahnen, dass die Häftlinge mit ihren Fingernägeln an der Wand gekratzt haben. Diese fürchterlichen Kratzspuren sind wahrscheinlich bei den Experimenten mit Zyankali entstanden. Dabei wurden die Häftlinge circa 48 Stunden eingesperrt und man testete, wie viel Zyankali man brauchte und ob dieses Mittel überhaupt zur Ermordung geeignet war. Dieses Bild vor Augen lässt mir noch heute einen Schauer über den Rücken laufen.

Der Besuch des Stammlager Auschwitz I hat mir, denke ich, nicht annähernd gezeigt, wie grausam der Zweite Weltkrieg in den Konzentrationslager gewesen sein muss. Meiner Meinung nach war es nur ein sehr geringer Einblick. Das liegt daran, dass das Areal stark für Museumszwecke umgebaut worden ist. Aufgrund dessen bin ich immer noch der Meinung, dass es eine Schande ist, sich wie ein Tourist diesen grauenhaften Ort anzusehen. Es sollte niemals vergessen werden, was dort geschehen ist und wie viele Menschen ihr Leben lassen mussten, aber ich möchte kein zweites Mal auf so einem Gebiet herumlaufen, wo es wahrscheinlich keinen einzigen Quadratmeter gibt, auf dem nicht ein Mensch ermordet worden ist.

Quellen: http://de.wikipedia.org/wiki/KZ_Auschwitz_I_%28Stammlager%29



Persönlicher Erfahrungsbericht

Zuerst möchte ich von dem Haus der Begegnung erzählen, denn dort haben wir zuerst eine intensive Begegnung mit der Geschichte gemacht. Wir haben dort von der Moderatorin einen ausführlichen Vortrag über die Verfolgung der Juden gehört. “Polnische Kinder erzählen von dem Holocaust” hieß der Vortrag. Der Vortrag war lang und relativ spannend. Danach haben wir uns in drei Gruppen aufgeteilt und haben die Geschichte von drei Kindern von damals analysiert und besprochen. Dabei haben wir festgestellt, dass die Helfer alle verschiedene Gründe hatten und teilweise sogar noch die Flüchtlinge ausgebeutet haben. Danach haben wir uns auf den Weg nach Auschwitz gemacht. Ich habe erwartet, dass es schlimm wird, aber dass es so dermaßen schlimm wird, hätte ich nicht gedacht. Erst sind wir in das Stammlager gefahren. Ich war gelangweilt, weil wir eine dreiviertel Stunde warten mussten bevor unsere Führung begann, doch sobald sie begann, war ich nur noch geschockt. Wir haben gesehen, wie die Gefangenen ausgebeutet, gequält, misshandelt und anschließend getötet wurden. Wir haben die Baracken gesehen. Wir haben zwei Tonnen Frauenhaare gesehen, wir haben Räume voller Kleidung und Schuhe gesehen. Auch Babykleidung… Einfach unbeschreiblich, die Umstände in den Todeslagern. So viel unglaublich viel Grauen, verursacht von meinem eigenen Volk… Da bin ich einfach nur noch geschockt. Dass so etwas nicht noch mal passiert, daran muss man arbeiten. Jedenfalls bin ich froh, dass ich nach Polen gefahren bin.



Persönlicher Erfahrungsbericht und Eindrücke in Polen

In dem Deutsch-Polnischen Austausch haben wir diese Woche viel erlebt. Wir haben viel über den Holocaust, der NS-Zeit und der Geschichte in Polen und der Juden in Polen erfahren.

Am Dienstag sind wir nach Auschwitz gefahren und hatten eine Führung durch das Konzentrationslager Auschwitz eins und Auschwitz zwei Birkenau. Dort haben wir viele traurige Eindrücke erfahren, wie die Gefangenen dort behandelt und umgebracht worden sind. Am Mittwoch und Donnerstag waren wir in Krakau und haben uns das jüdische Viertel und eine Synagoge angeschaut, um etwas über das Leben der Juden in Polen zu lernen. Des Weiteren waren wir in einem Museum, das über die Geschichte Krakaus und Polens erzählt. Dort haben wir viele interessante Informationen über die NS-Zeit, des Krieges und der allgemeinen Geschichte Polens kennengelernt.

Allerdings das Interessanteste für mich und wovon ich wahrscheinlich als erstes erzählen werde, ist der Besuch in Auschwitz. Diese Führung hat mich sehr bewegt und mitgenommen. Unter anderem haben wir zwei Tonnen echtes menschliches Haar gesehen, dass die Nazis für die Kleidung beziehungsweise Pelze für den Winter verwendetet hatten. Des Weiteren haben wir noch Berge von Schuhen, Kleidungsstücken, Schmuck, Bürsten, Brillen, Gehhilfen, Koffer und Geschirr bzw. Töpfen gesehen, die den gefangen genommenen Juden gehörte. Das hat mich schon sehr mitgenommen, weil die Juden dachten, sie könnten dort normal weiter leben. Zudem haben wir noch erfahren, dass die meisten Gefangenen nicht länger als drei Monate im Konzentrationslager überlebten, da sie entweder verhungerten, vor Kälte oder von Krankheiten starben oder erschossen, erhängt oder vergast worden sind.

Unter anderem hat dieser Ort eine sehr wichtige geschichtliche Bedeutung für alle von uns, da dort hunderttausende Menschen qualvoll misshandelt und getötet worden sind. Dieser Ort sollte immer jedem in Erinnerung bleiben, damit so etwas nicht noch einmal passiert.

Meine Erwartungen an Auschwitz wurden deutlich übertroffen, ich hatte nicht erwartet, dass so viele Dinge der damaligen Zeit noch so gut erhalten sind und zur Ausstellung gehören. Zudem hatte ich immer ein unwohles Gefühl dabei, dort herum zu laufen, wenn man sich vorstellt, dass tausende Menschen an diesem Ort hingerichtet worden sind. Vor allem in der Gaskammer, und wie die Menschen wie Tiere herum gescheucht und behandelt worden sind.

Als die Führung zu Ende war und wir wieder zurück gefahren sind, war es sehr ruhig im Bus, weil alle sehr von diesem Ort angetan waren. Das Konzentrationslager ist auf jeden Fall einen Besuch wert, zu dem ich jedem raten würde, sich den mal anzuschauen.



Persönlicher Erfahrungsbericht

Wenn ich zu Hause bin, werde ich zuerst von Auschwitz erzählen, da es mich sehr berührt hat. Dieser Ort bringt so viel Trauer und Mitleid hervor, für die Menschen, die damals auf so grausame Art und Weise getötet wurden und sich gar nicht gegen die Menschen, die sie töten wollten, wehren konnten.

Dieser Ort hat für mich die wichtige Bedeutung, dass er an die schrecklichen Taten der Menschen erinnern sollte und somit verhindern, dass so etwas wieder passiert.

Dieses Konzentrationslager zu besuchen und tonnenweise Dinge zu sehen, die von den getöteten Menschen zurück gelassen wurden, ist schrecklich. Die Massen an Schuhen und Kleidung, die von den Toten sind, aber auch die Koffer und Haare, die abgeschnitten und verkauft wurden, sollte man gesehen haben, denn obwohl diese nur einen Bruchteil der Dinge sind, die von den Getöteten stammen, kann man sich zu einem bestimmten Teil vorstellen, wie viele Menschen dort starben. Zu erfahren, dass der Erstickungstot erst nach ca. 20 Minuten Eintrag ist schrecklich. Aber für mich waren die Erzählungen der anfänglichen Test, wie viel Zyklon-B verwendet werden musste, um eine Komplette Kammer voller Menschen zu töten, eins der schlimmsten Dinge - dass diese Menschen teilweise noch sehr lange lebten und leiden mussten, so dass man noch eine weitere Dosis des Giftes in die Kammer werfen musste. Auch zu erfahren, dass die jetzigen Überlebenden meist die Kinder sind, an den damals grausame Versuche durchgeführt wurden, hat mich zu tiefst bewegt.

Das Besondere an diesem Ort ist, dass man dort viele der grausamen Mittel und Methoden, womit die Menschen gefoltert und getötet wurden, sehen kann. Aber auch, dass einige Gesichter der Toten zu sehen sind und die schrecklichen Bilder der Überlebenden, als sie befreit wurden, sollte man gesehen haben. Ich finde es ist wichtig, einmal ein Konzentrationslager oder ein Vernichtungslager zu besuchen, um das Leid zu sehen, welches diesen Menschen wiederfahren ist. Aber auch um allen das Bewusstsein zu vermitteln, dass kein Mensch besser als ein anderer ist und keiner das Recht hat, einen anderen Menschen nur wegen seiner Hautfarbe, Herkunft oder Glaubens zu töten.

Auch werde ich vom „Haus der Begegnung” berichten, wo wir uns drei Berichte von Kindern, die den Holocaust erlebt haben, gelesen und uns mit diesen auseinander gesetzt haben. Diese Geschichten beschreiben und unterstreichen das Leid, welches die Menschen (Juden) in den Konzentrationslager oder jenen, die auf der Flucht waren, erfahren haben. Die meisten Kinder wurden getötet, sobald sie ergriffen wurden und daher versteckten sich viele mit Hilfe von Freunden, Verwandten oder auch durch Bezahlung von Fremden, die sich um die Kinder kümmern sollten, da sie in den Gettos nicht sicher waren.

Das Schindler- Museum zeigt, wie ich finde, sehr schön, dass auch nur ein Mensch tausende Menschen retten konnte, nur weil er es für richtig hielt, und sein eigenes Leben in Gefahr gebracht hat, wie es viele Menschen getan haben.

Im Allgemeinen haben diese Orte bei mir viel Trauer und großes Mitleid, den Menschen, die getötet wurden, denen, die überlebt haben, und denen, die ihre Familien oder Familienmitglieder verloren haben, hervorgebracht. Die ganzen getöteten Menschen sollten in Erinnerung behalten werden, um zu verhindern, dass so eine Massenvernichtung von Menschen jemals wieder vorkommen wird.



Erfahrungsbericht

Am Sonntagabend starteten wir unsere Reise nach Gleiwitz, um uns dort intensiv mit dem Holocaust auseinander zu setzen.

Deswegen besichtigten wir Dienstag das Konzentrationslager Auschwitz, dieses besteht aus dem Stammlager Auschwitz und dem Vernichtungslager Birkenau. Von diesem Tag werde ich zu Hause besonders viel erzählen, da ich mich dort bedrückt gefühlt habe. Ich finde es sehr schockierend, dass ich dort stand, wo mehrere Millionen Menschen unschuldig ermordet worden sind. Außerdem ist dieser Ort ein Teil der deutschen Geschichte, der nicht in Vergessenheit geraten darf. Im Unterricht wurde das Thema zwar intensiv behandelt, doch es wurde mir erst richtig bewusst, was im dritten Reich geschah, als ich den Raum mit den ca. 2 Tonnen abgeschorenen Haare betrat mit der Hintergrundinformation, dass es mehr als ca. 7 Tonnen Haare gewesen sind. Schockierend waren auch die Räume voller Schuhe, Koffer und Prothesen.

Ich habe mich im Vorfeld öfters gefragt, welche Erwartungen ich an diesen Ort haben darf und was mich dort erwartet. Doch habe ich mich dazu entschieden, keine Erwartungen an diesen Ort zu stellen, aber mir war bewusst, dass dort Grausamkeiten stattgefunden haben. Und dieses Gefühl zu wissen, dass dort unschuldige Menschen gequält worden sind, indem sie in Kammern eingesperrt worden sind, wo nur gestanden werden kann, und die viel zu eng sind für einen Menschen, ist sehr schockierend. Obwohl diese “Grausamkeit” einer der “harmlosen” war, die durchgeführt worden ist.

Wir wurden gefragt, was unserer Meinung nach alle von diesem Ort erfahren sollten. Meiner Meinung nach ist es hauptsächlich wichtig, dass sich dieser Geschichtsteil nicht wiederholt und dass dies einmalig in der Weltgeschichte bleibt, daher ist es wichtig, dass solche Orte wie Auschwitz als Gedenkstätte erhalten bleiben. Außerdem ist es auch wichtig an die unschuldigen Opfer zu erinnern. Dieser Ort ist in einem Sinne besonders, da es ein Friedhof ist, und eine Anlaufstelle für die Hinterbliebene der Opfer ist, aber auch ein Museum, damit die Geschichte nicht in Vergessenheit gerät. Es ist wichtig, dass wir damit konfrontiert werden, um zu wissen, was in der Zukunft nicht passieren darf.

Außerdem ist es wichtig, tolerant gegenüber anderen Religionen zu sein beziehungsweise unseren Mitmenschen, und ein einziger Mensch es nicht schaffen darf, mehrere Millionen Menschen zu ermorden. Und somit zerstört er nicht nur das Leben der getöteten Menschen, sondern auch deren Hinterbliebenen, worunter Familie, Freunde und Bekannte zählen.

Es ist wichtig, dass wir als Schulklasse diese Reise angetreten sind, denn so haben wir uns alle persönlich weiterentwickelt.



Ein Tag in Auschwitz

Ich muss zugeben, dass ich nicht ganz unvoreingenommen hier nach Polen gefahren bin. Ehrlich gesagt, hab ich mich angemeldet um eine lustige Klassenfahrt mit meinen Klassenkameraden zu haben und nebenbei noch ein paar Sehenswürdigkeiten in Polen anzusehen. Zudem war ich auch eigentlich vom Thema Holocaust und Drittes Reich müde, dank jahrelanger Unterrichtseinheiten und amerikanisch gefärbten Spielfilmen. Das Thema Judenverfolgung und Konzentrationslager hat mich mehr als einmal berührt, jedoch konnte es mir nicht näher kommen als durch Wort, Bild oder Erzählungen. Bis jetzt.

Es ist heiß am Montag, als wir uns mit Bus Richtung Auschwitz unterwegs machen. Der Weg führt uns durch Orte mit vielen Betonbauten. Viele alte und renovierungsbedürftige Häuser zwischen modernen Bauten, was ein merkwürdiges Panorama bietet. Schon bald kommen wir zum Haus der Begegnung, wo wir in Gruppen aufgeteilt an einem Workshop zum Thema “Kinder über den Holocaust” teilnehmen. Obwohl diese Geschichten über jüdische Kinder, die ihre Geschichten von der Flucht vor den Nazis aus Konzentrationslagern erzählten, sehr interessant aber auch anrührend sind, fühle ich mich wieder in meine Schulzeit versetzt: Der Lehrer steht vor der Klasse und erzählt, wie schlimm es damals war. Wie viele Juden ohne Grund “verfolgt” und ermordet wurden. Ja, schlimme Zeiten damals. Aber doch ewig lange her. Wieso sollen wir uns damit beschäftigen, was ein geistig kranker Mann damals angeordnet hat? Zu anderen Zeiten als heute. Hatten die damals überhaupt schon elektrisches Licht? Alle Eindrücke von Schulbuchartikeln, Spielfilmen, Diskussionen, Fernsehdokumentationen und Computerspielen wurden über die Jahre zu einem grauen Einheitsbrei. Ich stumpfte ab. Schlimm damals, aber halt Geschichte.

Zurück in Auschwitz: Nach dem Workshop gibt es leckeres Mittagessen. Die Stimmung ist gelöst. Wir spielen Kicker mit den polnischen Mitausflüglern, bis es zur nächsten Station mit dem Bus geht. Das Konzentrationslager Auschwitz.

Dann stehen wir davor. Wir müssen warten und die Rucksäcke im Bus lassen. Sowas Blödes. Touristen über Touristen. Massive Backsteinbauten. Deutsche Wertarbeit einfach. Das überdauert länger als die komischen und maroden Betonhäuser der Polen. Dann werden wir durchsucht. Die Kopfhörer mit den Funksendern werden verteilt. “Bitte folgen!” ertönt es und wir folgen. Da sehe ich das Tor, was ich schon auf unzähligen Schulbuchbildern und Dokumentationen gesehen habe. Das “Arbeit macht frei”- Eingangsschild ins Konzentrationslager Auschwitz. Jetzt ist mein Interesse geweckt. Jetzt habe ich das Gefühl Geschichte zu erleben. Die Führung ist interessant, mir ist heiß. Uns werden die Baracken gezeigt, in denen die Juden damals zusammengepfercht lebten. Heutzutage zu einem Museum umfunktioniert. Interessante Bilder.

Und dann der Schlag! Wir kommen in eine Baracke in der Teile der Hinterlassenschaften der getöteten Juden zur Schau gestellt werden. Berge von abgeschnittenen Haaren. Echte abgeschnittene Haare von Menschen, die kurz nachdem ihnen die Haare abgeschnitten wurden, getötet wurden. Mir läuft es kalt den Rücken runter. Nächster Raum: Hunderte von Koffern mit Namen und Wohnort darauf. Koffer von Menschen, die dachten, sie kämen irgendwann wieder nach Hause. Mir wird übel. Nächster Raum: Eine Mitschülerin kommt mir weinend entgegen. Dann sehe ich, warum. Tausende Schuhe auf einen Haufen. Ganz vorne, hunderte Kinderschuhe. Schuhe von Menschen, die … . Mir wird schwindelig. Ich muss raus. Obwohl es sommerlich heiß draußen ist, ist mir kalt. Wir gehen noch durch einige Baracken. Die Opfer der kranken Nazi-Ideologie sind mir so nah wie noch nie. Verzweifelte Wut steigt in mir auf, als von einem Arzt berichtet wird, der menschenverachtende pseudo-ärztliche Untersuchungen an den Juden durchführte. Wir kommen auf einen Erschießungsplatz. An dieser Stelle wurden tausende Menschen erschossen. Mir wird immer schlechter. Zwanzig Meter davor, zwei schräg in den Boden gerammte Holzpfähle mit Haken dran. Ich frage unseren Gruppenguide, wofür die waren. Antwort: “Dort wurden Gefangene an Händen und Beinen aufgehängt. Meistens mehrere Tage.”, “Aber warum?”, “Weil sie vielleicht eine Rübe zu viel vom Feld nahmen, oder zu langsam arbeiteten, oder weil sie irgendwas anderes Belangloses getan haben, oder auch nicht”. Mein Kopf ist leer und überfüllt zugleich. Wir kommen zum Appellplatz, wo ein ca. 10 Meter langer Galgen steht. Hier starben tausende Menschen. Und ein Amerikaner lässt sich lächelnd darunter fotografieren. Ich möchte am liebsten hingehen und ihn an den Ohren wegzerren, aber dann fangen die Gedanken an. Wie soll ich als Deutscher mit der Geschichte umgehen, wie gehen die Polen, oder die Amerikaner damit um. Ich schaue mich um und sehe meine Mitschüler, die betroffen im Halbkreis unserem Guide zuhören. Ich sehe viele betroffene Gesichter von Menschen, denen ich keine Nationalität zuordnen kann. Ich sehe Polen, die angeregt diskutieren. Ich sehe Amerikaner, die lachend Fotos schießen.

An dieser Stelle muss ich noch eine Gegebenheit im jüdischen Viertel Kazimierz in Krakau erzählen, wo wir einen Tag später waren. In diesem Viertel wurden, während der deutschen Besetzung, Juden von den Nazis zusammengetrieben und deportiert, erschossen und verfolgt. Wir standen nun dort auf dem Marktplatz und ein polnischer Händler bot doch tatsächlich, neben Schwertern und Messern, auch Stahlhelme mit SS-Rune, Hakenkreuz und Reichsadler an. In Deutschland undenkbar. Unsere Stadtführerin meinte auf Nachfrage nur dazu, dass die Polen das ein wenig lockerer sähen als die Deutschen, was für mich angesichts der Geschichte nicht verständlich ist.

Wir gehen weiter zur ersten Gaskammer in Auschwitz. Ein unscheinbarer Bunker. Wir gehen rein und ich kann die Angst spüren, die hier damals geherrscht haben muss. Einige gehen einfach weiter. Doch dann sehe ich an der dunkelgrauen Wand weiße Kratzer. Und sofort wird mir klar, dass es Kratzspuren sein müssen. Hier haben Menschen ihr Leben unter Qualen und unbeschreiblicher Angst gelassen und wurden anschließend im Krematorium nebenan verbrannt.

Den Abschluss der Führung bildet dann der Besuch des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau mit dem markanten Bahngleis und dem Einfahrtstor. Rechts und links Ruinen und Baracken. Ich habe zu viel gesehen heute. Mein Kopf ist zu und ich bin voll Trauer.

Dieser Tag hat mir viele neue Einsichten in ein Thema gegeben, von dem ich dachte, dass ich schon alles darüber gehört habe. Wenn ich jetzt daran denke, bin ich voll der Trauer und Wut auf Menschen, die kranken Ideologien gefolgt sind. Ideologien, die hoffentlich nie wieder Fuß fassen in einer toleranten Gesellschaft.



Persönlicher Erfahrungsbericht über Auschwitz Birkenau

Das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau war das größte Vernichtungslager in Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus. Es wurde 1941 erbaut und am 27. Januar 1945 von der Roten Armee befreit. In Auschwitz I waren etwa 20.000 Menschen untergebracht, wo hingegen im Vernichtungslager Birkenau (Auschwitz II) 100.000 Menschen untergebracht werden konnten. In Birkenau wurden 1,1 Millionen Menschen ermordet, darunter eine Millionen Juden.

Wir begannen mit unserer Führung bei dem Lagertor mit dem Schriftzug „Arbeit macht frei“, welches ein Symbol für die Zeit des Holocaust ist. Außerdem besichtigten wir die Wohnräume, in denen die Häftlinge untergebracht wurden. Die Räume waren überfüllt von dreistöckigen Betten, wobei in jedem Bett zwei Menschen schlafen mussten. Durch diesen Platzmangel oder auch durch Unterernährung, Misshandlungen und medizinische Versuche kamen ebenfalls viele Menschen ums Leben oder wurden wegen ihrer Arbeitsuntauglichkeit selektiert und vergast. In Auschwitz I befand sich nur eine Gaskammer, in der die Nationalsozialisten getestet haben, wie viel Gas gebraucht wird, um eine bestimmte Menge an Menschen zu ermorden. Es war schockierend in dem Raum zu stehen, in dem unzählige Menschen getötet wurden. Bevor die Gefangenen in die Gaskammern geschickt wurden, hat die SS vor allem den Frauen die Haare abgeschnitten. Uns wurde gesagt, dass sieben Tonnen Haare gefunden wurden. In einem Raum sind aber „nur“ zwei Tonnen Haare ausgestellt worden, welche eine zehn Meter lange Wand mühelos bedeckten. In dieser Baracke waren auch andere Gegenstände von den Häftlingen zu sehen, wie zum Beispiel Schuhe, Töpfe und Pfannen, Kleidung von Kindern oder Kämme. Eine weitere Baracke, die wir besichtigt haben, war Block 11. Dieser Block wurde auch Todesblock genannt, da sich dort im Keller die Strafbunker befanden. Es gab unter anderem Dunkelzellen und Stehzellen, die knapp einen Quadratmeter groß waren, in denen die Häftlinge tagelang stehen mussten und zum größten Teil auch verhungert sind. Pater Maximilian Kolbe hat für einen anderen Häftling die Strafe übernommen und ist in einer der Zellen in den Hungertod gegangen. In dieser Zelle wurde zum Gedenken an ihn ein Denkmal in Form einer Kerze eingerichtet. Im Hof von dem Todesblock befand sich die Erschießungswand oder auch „Schwarze Wand“ genannt, wo die Gefangenen erschossen wurden. Viele Besucher hatten an dieser Wand Kerzen gestellt oder Blumen hingelegt.

Danach ging es weiter nach Birkenau (Auschwitz II), wo wir die Laderampen entlanggegangen sind. Für mich war schlimm zu sehen, wie groß dieses Vernichtungslager war und somit wie viele Gefangene dort untergebracht werden konnten. An einer Stelle auf der Laderampe blieben wir stehen, da sich dort die Selektion der arbeitsfähigen und arbeitsunfähigen Häftlinge stattfand. Die Arbeitsunfähigen wurden direkt in die Gaskammern getrieben, von denen es in Birkenau vier Stück gab. Die Arbeitsfähigen mussten wie in Auschwitz I auch hier in den Wohnbaracken mit zu vielen Menschen auf einer geringen Fläche "leben". Da es an dem Dienstag, an dem wir Auschwitz-Birkenau besichtigt haben, sehr warm war, haben wir einen sehr guten Eindruck bekommen, wie stickig es in diesen Baracken im Sommer war oder wie kalt es im Winter sein musste.

Der Besuch des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau hat mir einen kleinen Einblick in die Lebenssituation der Häftlinge gegeben, allerdings kann ich mir in der heutigen Zeit nicht einmal annähernd vorstellen, wie es dort für die Gefangenen gewesen sein musste. Es ist außerdem schockierend für mich zu sehen, wie grausam die Nationalsozialisten gewesen sind und wie viele unschuldige Menschen sie umgebracht haben. Im Gegenzug gab es auch Menschen, die den Gefangenen geholfen haben, wie Pater Maximilian Kolbe, der einen Mithäftling gerettet hat.

Quelle: http://de.m.wikipedia.org/wiki/KZ_Auschwitz-Birkenau



Die Fahrt nach Auschwitz-Birkenau

Als wir Dienstag nach Auschwitz-Birkenau gefahren sind, war es für mich die erste Begegnung mit einem Konzentrationslager. Im ersten Moment war es sehr erschreckend, die alten Gebäude und die ganze Umgebung zu sehen.

Auschwitz-Birkenau war das größte Konzentrationslager in der Zeit des Nationalsozialismus. Es wurde 1941 erbaut und 1945 von der Roten Armee befreit. Während dieser Zeit mussten 1,1 Millionen Menschen sterben.

Da die Fahrt für mich der erste Kontakt mit Konzentrationslagern war, kannte ich alles nur aus Filmen. Da jedoch schon vieles nicht mehr vorhanden war oder erneuert wurde, hatte ich mir den ganzen Bereich anders vorgestellt. Trotzdem war es immer noch sehr erschreckend zu sehen und es fühlte sich sehr bedrückt an, durch die Wege und Gebäude zu gehen.

Die Ausstellung erstreckte sich durch mehrere noch vorhandene Blöcke. Im ersten Block wurden Informationen über die generelle Situation in Auschwitz-Birkenau ausgestellt. Im nächsten Block wurden schließlich die mitgebrachten Sachen von den gefangenen Insassen ausgestellt. Für mich war es sehr erschreckend zu sehen, wie die übergebliebenen Koffer, Schuhe, Bekleidung und sogar abgeschnittenen Haare in Vitrinen ausgestellt werden. Die Vorstellung, dass diese Sachen den Menschen abgenommen wurden und für kriegsnotwendige Sachen weiterverkauft wurden, ist noch viel schlimmer. Im nächsten Block war die originale Struktur der Baracken noch erhalten. Man konnte sehen, mit wie vielen Menschen die Gefangenen auf engem Raum schlafen mussten. Zudem war die Schwarze Mauer noch erhalten, an der die Menschen von Block 11 erschossen wurden. In Auschwitz I war zudem noch das Krematorium erhalten. Diese Stelle der Führung war für mich die schlimmste Stelle, da das Leiden der Menschen besonders herausgestochen ist. An den Wänden der Gaskammer waren sogar noch die Kratzspuren von Menschen zu sehen, die keinen Ausweg mehr hatten. Nachdem wir Auschwitz I besichtigt hatten, fuhren wir noch drei Kilometer weiter nach Birkenau. Hier war nicht mehr viel erhalten, aber man konnte das “berühmte” Eingangstor, die Rampe, ein paar Baracken und die ehemalige Aufteilung des Lagers noch besichtigen. Besonders der Gang durch das Eingangstor war, welcher für viele das Ende bedeutet hatte, war beklemmend. Auch die Baracken, die vorher zum Beispiel als Pferdeställe gedient hatten, wurden von teilweise 1000 Gefangenen bewohnt, jedoch ist für mich immer noch fraglich, wie so viele Menschen auf so einem kleinen Raum untergebracht werden konnten.

Der Besuch des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau hat mir persönlich gezeigt, wie schlimm die Situation für Gefangene, insbesondere für Juden gewesen sein muss. Selbst heute noch, obwohl diese Lager nicht mehr existieren, ist die angespannte und bedrückte Gefühlslage der Juden noch nachzuempfinden.



Persönlicher Erfahrungsbericht

Der Erfahrungsbericht beschreibt den Tag, an dem wir nach Auschwitz gefahren sind, um dort das Konzentrationslager zu besichtigen und einen Workshop zum Thema Holocaust zu machen. Dieser Tag hat mich am meisten beeindruckt, da ich erstens vieles zu diesem Thema erfahren habe und gleichzeitig an einem sehr geschichtsträchtigen Ort gewesen bin.

Von diesem Tag werde ich meiner Familie, Bekannten und Freunden erzählen können, da die Meisten selbst noch nicht dort gewesen sind und ich meine Erfahrungen mit Ihnen teilen möchte.

Da dieser Ort einer der bekanntesten in der jüngeren deutschen Geschichte ist, finde ich es wichtig einmal dort gewesen zu sein, um zu sehen, was vor vielen Jahren dort geschehen ist. Viele wissen zwar, dass an diesem Ort schreckliche Dinge von den Nazis begangen wurden, doch einmal dort gewesen zu sein, löst vor allem noch einmal ganz andere Gefühle in einem aus. Da vieles noch genau so erhalten ist, wie es vor ca. 70 Jahren war, bekommt man einen tiefgründigen Einblick in das, was dort geschehen ist. Ich konnte mich in vielen Situationen in das hineinversetzen, was die Juden, die dort leben mussten, damals gefühlt haben müssen. Auch, wenn man das schreckliche Leid, welches den Juden dort von den Nazis angetan wurde, niemals genau nachvollziehen kann, hat man einen Eindruck von den Geschehnissen dort bekommen. Im Vorfeld wusste ich nur ungefähr, was mich dort erwarten würde und ich habe mich darauf eingestellt, dass dort schlimme Taten begangen wurden. Wie schlimm die Verhältnisse jedoch wirklich waren, habe ich dann erst erfahren, als wir die Blöcke, in denen die Juden eingesperrt waren, besichtigt haben. Die Ausstellung, die in mehreren der Blöcke ist, hat mich sehr beeindruckt, und die schlimmen Zustände, die dort herrschten, verdeutlicht. Besonders geschockt war ich dabei von den Schaukästen, welche die originalen Gegenstände (wie z.B. Schuhe, Koffer oder Töpfe) die die Juden besessen haben, zeigten. Dabei blieb vor allem der riesige Schaukasten in dem zwei Tonnen Haare, die den Juden abgeschnitten wurden, in Erinnerung, da diese im Grunde Körperteile der Menschen waren. Zu sehen, dass den Menschen von den Nazis alles abgenommen wurde, was in Ihrem Besitz war, fühlte sich schrecklich an. Auch der Gang durch Block 11, welcher zu 100% so erhalten ist, wie er früher war, kam mir sehr komisch vor, da man dort ganz genau sehen konnte, wie die Menschen dort leben mussten, und im Keller die Gefängnisse waren, in denen sie unter noch menschenunwürdigeren Bedingungen ausharren mussten (z.B. vier Männer auf einem Quadratmeter eingesperrt). Anschließend haben wir noch ein Krematorium von innen gesehen. Dort in der Gaskammer zu stehen und zu wissen, dass dort tausende Menschen vernichtet wurden, war eins der schlimmsten Gefühle dieses Tages. An diesem Ort wurde einem die Grausamkeit der Nazis noch einmal direkt vor Augen geführt.

Am Ende des Tages sind wir noch in das Vernichtungslager nach Birkenau (Auschwitz II) gefahren. Dort hat man direkt das große Eingangstor gesehen, welches ich schon aus vielen Dokumentationen oder Bildern kannte. Allerdings wirkt es in Wirklichkeit nicht so bedrohlich, wie auf den schwarz-weiß Aufnahmen, welche ich bisher nur gesehen hatte. Erst wenn man sich bewusst macht, dass tausende Menschen mit Zügen zu diesem Ort gebracht wurden, um sie zu vernichten, wird einem klar, wie schrecklich dieser Ort tatsächlich ist. Noch deutlicher wird dies in den Baracken, in denen die Juden unter katastrophalen Bedingungen leben mussten.

Ich werde von diesem Tag einiges an Erfahrung mitnehmen, da das Erlebte wirklich überwältigend war. Vieles, was ich an diesem Tag gesehen habe, werde ich wohl mein ganzes Leben lang nicht vergessen.