Opelwerke Gleiwitz
Inhaltsverzeichnis |
Zeitpunkt der Besichtigung
Am Montag, den 23.05.2011, haben wir die Opelwerke in Gleiwitz besichtigt.
Fakten
Vorstand: | Nick Reilly |
Gegründet: | 1998 |
Fläche: | 74 ha, davon 14 ha überdacht |
Mitarbeiter: | 3000, im Durchschnitt 32 Jahre |
Produktion: | 207.000 Autos im Jahr, 98 % davon gehen ins Ausland |
Produkte: | Astra Classic I, Agila, Astra Classic II, Zafira II, Astra III, Astra IV (3- und 4-türig) |
Geschichte des Werkes
Im März 1996 unterzeichnete Opel die Absichtserklärung zum Bau eines Fahrzeugwerks. Nachdem im Mai fesgelegt worden ist, dass das neue General Motors Werk in Gleiwitz stehen soll, fand im Oktober im gleichen Jahr die Grundsteinlegung statt.
In einer Rekordzeit von nur 22 Monaten wurde das Werk gebaut und man begann im Jahre 1998 mit der Produktion von Komponenten. Im August rollte schließlich das erste Fahrzeug, der Astra Classic I, vom Produktionsband.
Die offizielle Einweihung des Werkes fand im Oktober 1998 statt.
2000 ging der Opel Agila in die Produktion. 3 Jahre später folgte der Astra Classic II. 2005 lief der Zafira II vom Band, 2007 die Astra Classic III Limousine.
Im November 2007 verzeichnet das Opelwerk in Gleiwitz die millionste Produktion eines Fahrzeuges.
November 2009 war der Produktionsstart für den Astra IV und seit 2011 wird der Astra IV auch als Dreitürer gebaut.
Produktion
Die Produktion fängt in der Stanzerei mit einer riesigen Blechrolle, aus der 20.000 Elemente gestanzt werden können, an. Zuerst werden die einzelnen Teile gestanzt, die Ränder werden entfernt und anschließend die Löcher gestanzt. Am Ende dieser Produktionslinie gehen die Teile durch eine Kontrolle. Die fertigen Teile kommen ins Übergangslager oder in die Abteilung Karosserie.
In der Abteilung Karosserie werden die einzelnen Elemente zusammengestellt und die Aussenkarosserie entsteht. Die Bleche werden verschmolzen, die Form wird festgelegt und die einzelnen Teile werden zusammengeschweißt (automatisch wie auch manuell).Hier entstehen 35 Karosserien in einer Stunde. Die Schweißnähte werden vollautomatisch gemacht. Beim Astra III sind es 2000 Schweißnähte und beim Astra IV 3000, die der Computer zählt. Anschließend wird mit Ultraschall geprüft ob jede Schweißnaht richtig ist und die Identifikationsnummer, die beim Astra III und beim Astra IV an der gleichen Stelle ist, wird eingestanzt.
Danach werden die hinteren Türen eingebaut und dann die vorderen. Das letzte Teil der Karosserie ist die Motorhaube und im nächsten Schritt wird die Karosserie noch mal geprüft bevor sie zum lackieren geht.
In der Montagehalle werden ca. 8 kg Farbe pro Auto und 12 kg Abdichtung verwendet.
Die Arbeiter haben 97 Sekunden Zeit, an einem Standort die Teile anzubringen. Alle 2 Stunden wird der Arbeitsplatz gewechselt, ein hochqualifizierter Arbeiter kann bis zu 6 Standorte bedienen.
Nach der Hochzeit, bei der der Motor und die Autoteile zusammengesetzt werden, werden noch 5 Liter Sprit in den Tank gefüllt. Die Waschmaschine baut alle 4 Räder ein.
Zum Schluss wird noch einmal die gesamte Elektronik überprüft, wie z.B. die Hupe oder der Airbag, und es wird eine Wasserprobe von 3 Minuten gemacht, um zu prüfen ob alles abgedichtet ist.
Bedeutung und Zukunft
In Gleiwitz steht das jüngste Opelwerk, wo seit 1998 die Autos vom Band rollen, nur viel günstiger als in Deutschland. Beispielsweise betragen die Kosten für die Arbeitsplätze nur 15,6 % der Kosten im Opelwerk in Bochum. Auch deshalb hat das Werk in den letzen Jahren an Bedeutung gewonnen.
Als General Motors Kürzungen für die europäischen Standorte ankündigte, waren so gut wie alle Werke betroffen. Nur das Werk in Gleiwitz wurde von Anfang an von Kürzungsplänen ausgeschlossen.
Deswegen hat das Werk mit seinen Mitarbeitern unter General Motors nichts zu befürchten und die Produktion des neuen Cabriolet kann ab 2013 beginnen.
Quellen
- Informationen von der Führung durch das Werk
- Das Opelwerk in Gliwice
- Werk Gliwice