Gleiwitzer Sender

Aus Schüleraustausch Essen-Gliwice
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Kriterien für die Sachberichte

  • Fotos
  • Zeitpunkt. Wann fand die Besichtigung statt?
  • Wiedergabe der bei der Führung erhaltenen Informationen
  • Ergänzung und Erläuterung der Informationen nach eigenen Recherchen
  • Aspekte des Strukturwandels - Bedeutung früher und heute
  • Bedeutung früher und heute (z.B. Geschichte, Kultur, Tourismus etc.)

Der Gleiwitzer Sender

Am Montag den 25.05.2011 machten wir eine Besichtigungsfahrt zu einem technischen Denkmal in Oberschlesien. Wir fuhren zum Gleiwitzer Sender, welcher komplett aus Holz gebaut ist und mit seinen 111m Höhe seinen Platz als weltweit höchstes Bauwerk aus Holz verteidigt. Der Sender wurde in den Jahren 1934 - 1935 von der deutschen Firma Lorenz erbaut. Er wird aus 16.000 Messingschrauben zusammengehalten und ist aus Lärchenholz gebaut. Der Grund dafür ist, das Lärchenholz sehr wetterbeständig ist und sehr immun gegen Schädlinge ist. Er wird jedes Jahr einmal instand gesetzt. Der Turm trägt 10 Sendeantennen, mit denen er das Rettungszentrum von Gliwice, verschiedene Mobilfunknetze und einige Fernverkehrssysteme bedienen kann.. Der Gleiwitzer Sender hat auch eine sehr interessante Geschichte, die wir hier kurz erzählen wollen. Am 31.August 1939 wurde der Sender von zivilbekleideten Männern überfallen. Es waren Manner der Schutzstaffel. Diese Männer wurden dazu beauftragt, polnische Zivilaufständige zu spielen. Sie bekamen ihre Kleidung vom SS-Sturmbandführer Alfred Naujocks. Aber warum Alfred Naujocks? Dieser wurde vom SS-Gruppenführer Reinhard Heydrich ausgewählt, welcher auf direkten Befehl von Adolf Hitler handelte. Dieser Üerfall war Streng geheim. Vor dieser Operation gab es ein geheimes Treffen, auf dem ein Text vereinabart wurde, welcher als Startcode für den Überfall dienen wollte. Dieser Text lautete ,,Großmutter gestorben´´. Das Signal wurde per Telefon überbracht. Nachdem die SS-Männer die Besatzung des Turmes terrorisiert haben, wurde eine Rede auf Polnisch verlesen. Diese Nachricht lautete ,, Achtung! Achtung! Hier ist Gleiwitz. Der Sender befindet sich in polnischer Hand´´. Deutschland war sehr geschickt und führte insgesamt 39 Provokationen durch. Ein Tag vor dem Überfall wurde ein Mann namens Franciszek Honiok von der Gestapo festgenommen. Als der überfall startete betäubten die Männer der Gestapo ihn mit Drogen und brachten ihn zum Sender, wo er direkt einfach erschossen wurde. Allerdings nicht ohne Grund. Dieser Mann sollte als Beweis dienen. Und zwar als Beweis für den angeblichen polnischen Überfall auf den Sender. Heute gilt dieser Mann als erstes Opfer des zweiten Weltkriegs. Am 1. September 1939, genau ein Tag nach dem Überfall hielt Hitler eine Rede, in der er den Kriegsausbruch verkündete und ihn mit der Grenzprovokation begründete. Die Nachricht, dass Polen den Überfall auf den Sender machte lief schon 1 Tag nach dem Überfall weltweit auf allen Sendern. Somit gilt der Überfall auf den Sender als Grund für den Kriegsausbruch. Gliwice ist damit der Ort, an dem der zweite Weltkrieg ausgebrochen ist. So viel zur Geschichte des Senders. Wie so oft kommt die Warheit erst viel später ans Licht. So auch lief es bei dem Überfall auf den Sender, dessen Warheit erst nach den Nürnberger Prozessen aufgedeckt wurde. Im Spiegel vom 13.11.1963 berichtete Naujock selbst über ein paar Einzelheiten dieser Operation. Der Sender überstand den zweiten Weltkrieg, weswegen man Ihn heute besichtigen kann. Im Hauptgebäude stehen noch heute Gegenstände aus der Vorkriegszeit und Rundfunkanlagen von Siemens oder der AEG. Der Turm wird heute von 8 großen Strahlern beleuchtet und kann so schon von Weitem gesehen werden. Das ist ein sehr schöner Anblick.