Krakau: Marienkirche, Wawel, Johannes Paul II.

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Marienkirche


Besichtigungstag: 27.05.2011 ca 13:00Uhr

Auf dem Krakauer Marktplatz steht neben den Tuchhallen, dem Turm des ehemaligen Rathauses auch die Marienkirche.

Die Marienkirche ist die gotische Kirche der Allerheiligsten Jungfrau Maria.


Der Bau der Marienkirche dauerte über ein Jahrhundert, seit Ende des 13. Jahrhunderts bis Anfang des 15. Jahrhunderts. In dieser Zeit wurde das Langhaus der Kirche und dessen Nebenschiffe gebaut. Ab 1750 entstand eine raffinierte vielseitige Hauptvorhalle, die in die Marienkirche führt. Die Marienkirche hat viele Besonderheiten:

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1.) Die Türme

Die unteren Stockwerke der Marientürme stammen aus der Wende des 13. und 14. Jahrhunderts. Einer Sage nach waren für die Erhöhung der Türme zwei Brüder zuständig. Der eine beendete seinen Turm früher. Die Eifersucht des anderen war so groß, dass er ihn ermordete. Daher die unterschiedlichen Höhen der beiden Türme. Der linke Turm gehört zum Befestigungssystem. In diesem saßen früher Wächter, um Gefahren frühzeitig zu erkennen. Das konnten Gegner von ausserhalb sein, aber auch ein Brand. Erkennungszeichen der Gefahr waren die Trompeten der Wächter.

Bis heute wird jede volle Stunde trompetet.





2.) Kapellen

Von 1435 bis 1446 wurden zu den Nebenschiffen die Kapellen angebaut. Diese gehörten von Anfang an zu den Familien. Sie wurden kurz vor dem 1. Weltkrieg und auch in der Zwischenkriegszeit mit Gemälden bemalt.


3.) Künstlerisches Aussehen der Kirche im Inneren

Im 17. Jahrhundert veränderte sich die Architektur. Infulat Jacek Augustyn Lopacki barockisierte die Kirche. Das gotische Innere gestaltete Architekt Franciszek Placidi um. Ende des 19. Jahrhunderts renovierte man die Kirche gründlich. Die Kirche bekam ihr ursprüngliches gotisches Aussehen zurück.


4.) Fenstermalereien

Die ältesten Glasmalereien der Marienkirche befinden sich hinter dem Altar von Veit Stoß. Sie stammen aus den Jahren 1370-1400. Sie zeigen zwei Zyklen. Der erste ist aus dem Buch Genesis, der 2. aus dem neuen Testament.


5.) Altar

Auf den Altar sind die Krakauer besonders stolz: es ist der prächtigste Schrankaltar des Mittelalters. Im Jahre 1477 begann der Bildhauer Veit Stoß, ursprünglich aus Nürnberg, den Altar zu schnitzen. Bis zur Fertigstellung vergingen 12 Jahre. Krakau investierte viel Geld. Dieses gotische Pentaptichon setzt sich aus einem Mittelschrank, zwei beweglichen, zwei nicht beweglichen Flügeln und dem Hochaltar zusammen.

Die Hauptszene der Altarmitte zeigt den Moment als Maria in Anwesenheit der zwölf Apostel stirbt. Über dieser zentralen Szene, sieht man die Szene der Aufnahme in den Himmel. Der Hochaltar zeigt die Krönung von Maria. Im linken Flügel sieht man die Verkündigung des Herrn, die Geburt Christi und die Anbetung der Heiligen drei Könige. Im rechten Flügel ist die Auferstehung Christi, Christi Himmelfahrt und Ausgießung des Heiligen Geistes dargestellt.

Insgesamt misst der Altar 11 m in der Höhe und 13 m in der Breite. Die Holzfiguren die den Altar schmücken sind bis zu 2,70 m hoch. An den monumentalen Figuren der Apostel kann man erkennen, dass mit einem außergewöhnlichen Sinn für Realität versucht wurde, die anatomischen Einzelheiten so naturalistisch wie möglich darzustellen. Viel Präzision hat er in die vielen kleinen Details gesteckt, wie man an den Szenen des Lebens Christi und Maria erkennen kann.

Kurz vor dem 2. Weltkrieg wurde der Altar in kleine Teile verpackt und im Kloster versteckt. Dort wurde er von den Deutschen gefunden und beschlagnahmt. Zum Schutz vor Bomben wurde er im Historischen - Kunstbunker unter der Nürnberger Burg eingelagert. Nach Kriegsende war Nürnberg von Engländern besetzt. Es bestand kein Ineresse mehr den Altar in Nürnberg zu behalten, sodass er an die Stadt Krakau zurückgegeben wurde. Dort wurde er restauriert und 1956 wieder in die Kirche zurück gebracht.

Die Marienkirche und Papst Johannes Paul II.

Von 1952 -1958 war Karol Wojtyla als Priester in der Marienkirche tätig. Der Krakauer hielt später als Kardinal noch mehrere feierliche Messen in der Marienkirche. Als Papst Johannes Paul II. besuchte er die Kirche noch 3 Mal: am 9. Juni 1979, am 13.August 1991 und am 16. Juni 1999.


Im Mittelalter wurde der Altar für jede Messe geöffnet, damit die Menschen sich die Geschichte angucken konnten. Denn lesen konnte damals noch keiner. Heutzutage ist die Marienkirche von 12 bis 18 Uhr für Touristen geöffnet. Vorher finden normale Messen statt. Für Touristen ist der Altar geöffnet.


Wawel


Besichtigungsdatum: 27.05.2011 Wawal ist ein Schloss auf dem Wawelhügel in Krakau. Die Gegend um Wawel war damals für das Salzsieden bekannt, und lag dazu noch an der Weichsel, einem wichtigen Handelsweg. Als Krakau im 11. Jahrhundert zur Hauptstadt wurde, regierten die Könige und Bischöfe von Wawel aus. Deswegen ist Wawel ein wichtiges Symbol der Geschichte Polens.

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Seitdem Krakau zur Bischofsstadt wurde, wurden alle Könige in der Kathedrale von Wawel gekrönt und auch begraben. Es wurden auch Nationalhelden und berühmte Dichter dort begraben.

Zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert waren die goldenen Zeiten für Krakau in der Geschichte Polens. Die damaligen Könige regierten auch über Tschechien und Ungarn. Heute noch kann man die verschiedenen Stilepochen, die Wawel durchlebt hat, an den verschiedenen Baustilen erkennen. Der untere Teil des zu sehenden Turms ist aus Kalkstein. Das ist ein Merkmal für die Romantikepoche. Darüber wird mit Ziegelstein weitergebaut. Das ist ein Merkmal für die Gotikepoche. Heute gehört Wawel zusammen mit der Krakauer Altstadt zum Weltkulturerbe der UNESCO.




Papst Johannes Paul II.


Papst Johannes Paul II. wurde mit dem Namen Karol Józef Wojtyla am 18. Mai 1920 in Wadowice einer kleinen Stadt bei Krakau in Polen geboren.

Mit neun Jahren verlor er seine Mutter Emilia, drei Jahre später seinen älteren Bruder Edmund. Ab 1930 besuchte er das Gymnasium, danach zog er 1938 mit seinem Vater nach Krakau um sich dort zum Studium der polnischen Literatur und Philosophie an der Jagiellonen - Universität einzuschreiben.

Nach dem Ausbruch des zweiten Weltkriegs führte er sein Studium in einer Untergrunduniversität fort. Währenddessen wurde er zur Zwangsarbeit in einer Chemiefabrik gezwungen. So konnte er seine Deportation zur Zwangsarbeit nach Deutschland verhindern. 1942 trat er ins geheime Priesterseminar der Erzdiözese Krakau ein. Am 1. November 1946 wurde er heimlich zum Priester geweiht. 1947 erwarb er das Lizenziat der Theologie und ein Jahr später das Doktorat der Philosophie. Ende 1949 wurde er Doktor der Theologie.

Ab 1953 war er Professor in der Krakauer Universität für Moraltheologie. 1958 wurde Wojtyla in Krakau zum Weihbischof und zum Titularbischof geweiht. Erzbischof von Krakau wurde er 1961.

Seine Predigten zeigten ihn als Antikommunist, da er oft die freie Ausübung der Religionen für alle Polen forderte. Auch beteiligte er sich 1965 maßgeblich an dem Hirtenbrief der polnischen Bischöfe an ihre deutschen Amtsbrüder, in dem zur Versöhnung zwischen beiden Völkern aufgerufen wurde.

1967 wurde er zum Kardinalpriester.

Am 16. Oktober 1978 wurde er Papst und Bischof von Rom.

1981 wurde von einem türkischen Rechtsextremisten ein Attentat auf den Papst verübt. Dabei wurde er so schwer verletzt, dass er 20 Tage in einem Krankenhaus behandelt werden musste.

Johannes Paul II. wird ein großer Einfluss auf die Demokratisierung seines Heimatlandes Polen zugeschrieben. Im stark katholisch geprägten Polen besaß seine Meinung sehr hohes moralisches Gewicht. Von Bedeutung waren insbesondere die Polenbesuche des Papstes. Die erste Reise 1979, bei der rund ¼ der polnischen Bevölkerung den Papst sahen, wurde zu einer politischen Kundgebung. Auf der zweiten Polenreise 1983, forderte Johannes Paul II. von der Staatsspitze die rasche Umsetzung der Sozialreformen. Bei seiner dritten Polenreise 1987 verlangte er die Einhaltung der Menschenrechte.

Jahrelang litt Papst Johannes Paul der II. unter der Krankheit Parkinson, dankte aber nicht ab. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich zunehmend. Am 30. März 2005 zeigte er sich das letzte Mal der Öffentlichkeit von dem Fenster seines Arbeitszimmers aus. Am 2. April 2005 sprach er seine letzten Worte in seiner Muttersprache Polnisch “Lasst mich ins Haus des Vaters gehen!“


Am 1. Mai 2011 ist Johannes Paul II. von seinem Nachfolger Benedikt XVI. seliggesprochen worden.